Gemeinsam für mehr Verbraucherschutz: Verbraucherschutzministerium, LAVES und NLT stellen Verbraucherschutzbericht 2022 vor

Was steckt in der Milch oder veganen Milchersatzprodukten? Wie sieht es mit der Umweltradioaktivität bei Wildfleisch aus? Liegt eine Tierseuche oder Zoonose bei einem Tier vor? Wurde ein Nutz- oder Haustier misshandelt?

Diese und andere Fragestellungen werden üblicherweise von den Veterinärverwaltungen im Land Niedersachsen beantwortet. Im Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) wurde heute (25. August 2023) der gemeinsame Verbraucherschutzbericht 2022 und der Tätigkeitsbericht des LAVES von Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte, dem Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages (NLT) Prof. Dr. Hubert Meyer und dem LAVES-Präsident Prof. Dr. Eberhard Haunhorst vorgestellt.

Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte:

„Dieser Verbraucherschutzbericht 2022 zeigt eindrücklich, wie die kommunalen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden vor Ort, das LAVES und das Verbraucherschutzministerium an einem Strang ziehen, um die Menschen und Tiere in Niedersachsen zu schützen. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten.“

Tiergesundheit und Tierseuchenbekämpfungsstrategien, Tierschutz und die amtliche Futtermittelüberwachung sind ebenso Themen im Verbraucherschutzbericht wie der gesundheitliche und wirtschaftliche Verbraucherschutz. Dabei geht es etwa um die Überwachung von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Kosmetik und Tabakerzeugnissen aber auch um die Radioaktivitätsüberwachung in Lebensmitteln oder Kontrollen von Thunfisch in der Gastronomie.

Niedersachsen sichert 2022 hohes Verbraucherschutzniveau

2022 wurden bei der Überwachung von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Kosmetika und Tabakerzeugnissen 36.269 von insgesamt 112.776 Betrieben in Niedersachsen kontrolliert (32 Prozent). Dabei wurden 55.616 Kontrollen durchgeführt, bei 29.158 wurden Verstöße festgestellt (52 Prozent). Vor allem gegen Hygienevorgaben wurde verstoßen (47 Prozent), gefolgt von Verstößen gegen die betriebliche Eigenkontrolle wie beispielsweise Mängel in der Personalschulung, Dokumentation und Rückverfolgbarkeit von Produkten (22 Prozent) und die Kennzeichnung und Aufmachung von Erzeugnissen (16 Prozent).

NLT-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Hubert Meyer:

„Kontrolle ist besser. Dieser Halbsatz gilt beim gesundheitlichen Verbraucherschutz in besonderer Weise und dem werden wir gerecht. Darauf können die Menschen in Niedersachsen vertrauen, das zeigen die mehr als 55.600 Kontrollen im vergangenen Jahr. Als kommunale Behörden erleben Landkreise und kreisfreien Städte Verbraucherschutz hautnah. Betriebskontrollen sind ein Schwerpunkt, so wird ein Großteil der Mängel entdeckt und deren Beseitigung von unseren Kolleginnen und Kollegen überwacht. Nahezu 29.200 Kontrollen mit festgestellten Verstößen und fast 26.300 Kontrollen mit Maßnahmen belegen dies wieder eindrücklich. Ein wachsames Auge haben wir dabei auf besonders sensible Lebensmittel, wie beispielsweise Fisch. So haben wir die Verwendung von Thunfisch aus Konservendosen in der Gastronomie im letzten Jahr besonders in den Fokus genommen.“

LAVES-Präsident Prof. Dr. Eberhard Haunhorst:

„Radioaktivitätsuntersuchungen sind im LAVES ein wichtiges und aktuelles Aufgabenspektrum. Jährlich sind es rund 1.400 Proben (Gemüse, Obst, Fische, Wildfleisch und Wildpilze). Ganz aktuell ist dieser Bereich um sieben Stellen auf nun 15 Stellen aufgestockt worden. Die Abläufe im Katastrophenfall werden regelmäßig auf Bund-Länder-Ebene geübt – so auch im September 2022. In Niedersachsen liegen die Cäsium-137-Messwerte seit vielen Jahren deutlich unterhalb der Höchstgehalte“.

Hintergrundinformation

Beide Berichte werden jährlich herausgegeben.

Wer macht was?

Die Kontrollen und Probenahmen vor Ort durch die kommunalen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden und des LAVES sowie dessen Untersuchungen und die politische Schwerpunktsetzung durch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sind tragende Säulen des Verbraucherschutzes in Niedersachsen.

In der Pathologie und in den Laboren des LAVES (Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) in Hannover werden Tierkörper und Proben untersucht. Die zu untersuchenden Proben liefern die kommunalen Überwachungsbehörden, die dann auf Grundlage der LAVES-Gutachten eigenständig über weitere Maßnahmen entscheiden.

Tätigkeitsbericht des LAVES 2022

Das LAVES analysiert sämtliche amtliche Proben aus Niedersachsen: Das sind für 2022 etwa zwei Millionen Untersuchungen, die in den landesweit sechs Instituten durchgeführt worden sind. Das Spektrum reicht von Lebens- und Futtermitteln, Bedarfsgegenständen wie Spielwaren bis hin zu Proben zur Untersuchung unter anderem auf Tierseuchen wie die Geflügelpest oder die Afrikanische Schweinepest.

Das LAVES ist für die Kontrolle der Textilkennzeichnung zuständig. Insgesamt wurden 25.251 Textilerzeugnisse überprüft, und das in 249 Vor-Ort-Kontrollen und in 84 Onlinekontrollen (gesamt: 333 Kontrollen). Das Ergebnis: Bei den Vor-Ort-Kontrollen wurden von 16.646 Erzeugnissen drei Prozent beanstandet und im Online-Handel waren es von 8.605 Erzeugnissen insgesamt 30 Prozent.

Die häufigsten Gründe, waren formale Kennzeichnungsverstöße: Faserzusammensetzung nicht in deutscher Sprache, unzulässige Faserbezeichnung oder Abkürzungen, wie Seta statt Seide oder PES statt Polyester. Außerdem wurden Knöpfe, die aus Perlmutt waren, also tierischen Ursprung haben, nicht entsprechend gekennzeichnet. Dies ist von besonderem Interesse für Personen die keine Ware aus tierischen Produkten möchten. Im Online-Handel waren es oft irreführende Angaben in Bezug auf die Zusammensetzung (Viskose wurde als hochwertige Naturfaser bezeichnet, wie z.B. „Bambus“, obwohl es sich um eine Chemiefaser aus dem Rohstoff Cellulose handelt).

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