Krebsverdächtige Fettschadstoffe in Fischstäbchen 

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Paniert, frittiert und schockgefrostet landen Fischstäbchen im Tiefkühlregal. Häufig mit dabei: unerwünschte Schadstoffe.

Fischstäbchen
Foto: kalhh auf Pixabay

Über die Hälfte der von ÖKO-TEST untersuchten Produkte sind mit krebsverdächtigen Fettschadstoffen belastetet. Am schlechtesten schneidet das Produkt von Eismann ab. Immerhin: Sechs Fischstäbchen kommen auf ein „gut“.

ÖKO-TEST hat Fischstäbchen getestet. Elf von 19 Produkten sind mit 3-MCPD-Fettsäureestern belastet, die hauptsächlich beim Erhitzen von pflanzlichen Frittierfetten entstehen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft den Fettschadstoff 3-MCPD, der sich während der Verdauung von der entsprechenden Esterverbindung abspaltet, als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein. Bei den „mangelhaften“ Golden Seafood Fischstäbchen von Aldi Süd und den „ungenügenden“ von Eismann kritisiert ÖKO-TEST zusätzlich den Fettschadstoff Glycidol. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat sich dieser im Tierversuch bereits als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen.

„Seit unserem letzten Test hat sich in Sachen Schadstoffbelastung nicht viel getan. Die Anbieter müssen aus unserer Sicht schneller und konsequenter ihre Vorgänge optimieren. Lösungen, die Entstehung von Fettschadstoffen zu vermeiden, gibt es schließlich“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin. Immerhin: Einige Anbieter melden den Verbraucherschützern, Filtersysteme für das Frittieröl und Optimierungen eingeführt zu haben.

Im Test bewertet ÖKO-TEST auch die Herkunft des Fisches und die eingesetzten Fangmethoden. Ausgerechnet die zwei Produkte aus dem Bio-Laden von Alnatura und Followfood überzeugen die Verbraucherschützer in puncto nachhaltiger Fischfang am wenigsten. Followfood verschleiert aus Sicht des Meeresbiologen Dr. Rainer Froese vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der ÖKO TEST zum nachhaltigen Fischfang wissenschaftlich beraten hat, sogar den kritischen Einsatz von Grundscherbrettnetzen, indem das Unternehmen keine klaren Angaben auf der Verpackung macht. ÖKO-TEST sieht diese Fangmethode als besonders kritisch, da sie maßgeblich zu einer langanhaltenden Zerstörung der Meeresböden beiträgt.

Testsieger sind sechs Produkte mit dem Gesamturteil „gut“ – darunter auch die beiden günstigen Produkte Ocean Sea Fischstäbchen von Lidl und die Sea Gold Fischstäbchen von Netto.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Septemberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14031

Quelle: ÖKO-TEST

Hinweis der Redaktion food-monitor:

Öko-Test zieht Testbericht zu followfood Kabeljau Fischstäbchen zurück