Starkes Interesse an Fisch und Meeresfrüchten auch im Jahr 2022 festzustellen!

Für das Jahr 2023 werden weitere Ausgabenzuwächse erwartet.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch und Meeresfrüchten nahm in Deutschland im Jahr 2022 mit 13,7 kg wieder an Fahrt auf. Dieser Zuwachs um 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr unterstreicht auch in Zei­ten allgemeiner Verunsicherung und sehr hoher Preise für Lebensmittel das starke Interesse an den „Blauen Lebensmitteln“. Für das laufende Jahr erwartet die Branche nochmals eine höhere Ausgabenbereitschaft. 

Hohe Rohwarenpreise bei Fisch, Meeresfrüchten und vielen Zutaten, die extreme Verteuerung von Energie, Verpackung und Logistikkosten sowie der steigende Mangel an Arbeitskräften haben im Jahr 2022 zu höheren Endver­brau­cher­preisen für Fisch und Meeresfrüchte geführt. Verstärkt wurde diese Entwicklung auch durch die Schwäche des Euro. Auf diese inflationären Rahmenbedingungen haben die Haushalte erwartungsgemäß mit einer Verringerung der Einkaufs­menge – um 11,9 % auf 434.413 Tonnen – reagiert. Für diese Einkaufsmenge ga­ben die Haushalte 4,9 Mrd. € aus, was einem Rückgang von 9 % entspricht.

Beide Rückgänge müssen jedoch vor dem Hintergrund bewertet werden, dass für das Jahr 2021 auch noch Corona-Effekte zu berücksichtigen sind. Vergleicht man daher die Ausgaben des Jahres 2022 mit den Ausgaben des Vor-Corona-Jahres 2019 in Höhe von 4,6 Mrd. €, so übersteigen die Ausgaben des Jahres 2022 das Vor-Corona-Niveau um 6,2 %.

Positive Impulse für den Fischabsatz setzte auch die Belebung des Außer-Haus-Marktes, der zum weiteren Wachstum des Pro-Kopf-Verbrauches beigetragen hat. Das veränderte Einkaufsverhalten hatte auch Auswirkungen auf die Rang­liste der am meisten verzehrten Fische. So hat Alaska-Seelachs den ersten Rang zurückerobert und Lachs auf den zweiten Rang verwiesen. Thunfisch belegt er­neut Rang 3, gefolgt von Hering und Garnelen auf den Rängen 4 und 5.

Die meisten Fischprodukte pro Kopf wurden in Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg eingekauft. In den Einkaufskörben der Baden-Württemberger und Thüringer ist dagegen weiterhin noch viel Platz für Fisch und Meeresfrüchte.

„Die Vielfalt des Fischangebotes und den besonderen Ernährungswert von Fisch und Meeresfrüchten müssen wir noch deutlicher herausstellen“, erklärt Petra Weigl, die neue Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums. Unterstützung er­hält sie dabei aus der Ernährungswissenschaft, die eine weitere Steigerung des Anteils von Fisch und Meeresfrüchten in einer ausgewogenen Ernährung für wich­tig erachtet.

Quelle: FIZ