Ernährung kann offenbar Demenz vorbeugen.
Wer viel farbenfrohes Gemüse isst und dadurch sein Gehirn mit wichtigen Antioxidantien versorgt, kann möglicherweise im Alter einer Alzheimer-Demenz entgegenwirken. Das untermauert zumindest eine aktuelle Studie der „Virginia Tech Carilion – School of Medicine“, für die Spendergehirne von verstorbenen Alzheimer-Erkrankten untersucht wurden.
Alzheimer ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung und die häufigste Form der Demenz. In Deutschland sind schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen betroffen. Infolge von Eiweißablagerungen wird die Funktion von Nervenzellen im Gehirn gestört, bis diese nach und nach absterben. Dadurch werden Alzheimer-Erkrankte zunehmend vergesslich und verwirrt, aber auch Verhalten und Persönlichkeit ändern sich. Neben Bewegung und einem guten sozialen Netzwerk ist offenbar auch eine gesunde Ernährung ein wichtiger Faktor, um der Erkrankung entgegenzuwirken.
Durch die aktuelle Untersuchung würden Ergebnisse früherer Studien untermauert, erklärt C. Kathleen Dorey, Professorin an der Virgina Tech. Es sei bekannt, dass das Risiko für geistigen Verfall und Alzheimer sinkt, wenn mit der Nahrung reichlich Carotinoide aufgenommen werden. Carotinoide sind Antioxidantien, die das Gehirn vor oxidativen Schäden und Entzündungen schützen.
Die Forschenden der Virginia Tech konnten zum ersten Mal in Spendergehirnen von verstorbenen Alzheimer-Erkrankten deutliche Defizite bei wertvollen Antioxidantien nachweisen. So war der Gehalt an bestimmten Carotinoiden wie Lycopin, Zeaxanthin, Lutein und Retinol (Vitamin A), aber auch alpha-Tocopherol (Vitamin E) nur etwa halb so hoch (39 bis 62 Prozent) wie in Gehirnen von Verstorbenen ohne Alzheimer in einem ähnlichen Alter, heißt es im Journal of Alzheimer´s Disease. Da es sich um eine kleine Studie handelt, ist die Aussagekraft jedoch begrenzt. Weitere Einflussfaktoren wie Ernährung, körperliche Aktivität und soziale Kontakte konnten nicht einbezogen werden. Dennoch tragen die Resultate dazu bei, die Ursachen und Mechanismen hinter der Alzheimer-Erkrankung besser zu verstehen.
Die Forschenden möchten Menschen zu einem gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung motivieren. Carotinoide finden sich vor allem in farbenfrohem Gemüse und Obst wie Grünkohl, Spinat, Mais und Paprika, aber auch in Möhren, Tomaten, Kürbis, Aprikose und Wassermelone.
Zur Studie: https://doi.org/10.3233/jad-220460
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de