Im Gemüsegarten Pfalz werden auf 480 Hektar rund 35 Sorten angebaut

Kürbiserzeuger erwarten mit 9.100 Tonnen Erntemenge auf Vorjahresniveau.

Voraussichtlich bis zu Halloween am 31. Oktober werden auf den Feldern im Gemüsegarten Pfalz noch Kürbisse geerntet. Dass es sich bei der Ernte und dem weiteren Handling der Schwergewichte unter den heimischen Obst- und Gemüsesorten auch um eine logistische Meisterleistung handelt, verdeutlichen die aktuellen Erntemengen und -gewichte: Ersten Schätzungen zufolge werden die 22 Kürbis-Erzeuger aus dem Gemüsegarten Pfalz in dieser Saison erneut rund 9.100 Tonnen Kürbisse ernten, waschen, zwischenlagern und in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu den bundesweiten Fans liefern. Denn ausgereifte Kürbisse lassen sich ohne Qualitätsverlust professionell bis zu acht Monate lagern.

Bildunterschriften: Ernte-Finish: Aktuell werden die letzten Halloween-Kürbisse – wie hier bei Meckenheim – vom Feld geholt. Bis Ende Oktober ist im Gemüsegarten Pfalz die gesamte Anbaufläche von rund 480 Hektar geräumt. Gemeinsam mit den insgesamt 22 Kürbiserzeugern im Gemüsegarten Pfalz freuen sich Gerd Renner (links) und Michael Weiß über Top-Qualitäten! (Bilder: Gemüsegarten Pfalz“)

Prognose: Kürbis-Spezialitäten machen etwa zehn Prozent des Anbaus aus
Michael Weiß, Kürbisanbauer aus Schifferstadt sagt: „Im Gemüsegarten Pfalz bewegt sich die diesjährige Anbaufläche weitgehend auf dem Niveau von 2022. Dementsprechend rechnen wir auch bei den Erntemengen mit einem ähnlichen Ertrag!“ In der Saison 2022 wurden im Gemüsegarten Pfalz auf rund 480 Hektar Kürbisse angebaut. Etwa 90 Prozent des Anbaus konzentriert sich auf die Sorten Hokkaido, Halloween und Butternut. Die restlichen 10 Prozent verteilen sich auf mehr oder weniger bekannte Kürbis-Spezialitäten, die so klangvolle Namen wie zum Beispiel Spaghetti-, Bischofsmütze-, Mini-Muskat, Chamäleon-, Patisson-, Babybear- oder Acorn-Kürbis tragen …

„Top Drei“ der Kürbis-Bestseller: Hokkaido, Halloween und Butternut
Bei den Speisekürbissen geht Platz 1 mit großem Abstand an die Sorte Hokkaido. Die Plätze 2 und 3 belegen Halloween- und Butternut-Kürbisse, die im Vergleich zu 2022 etwas an Anbaufläche verloren haben. Gerd Renner, der seit mehr als 25 Jahren zu den Kürbis-Pionieren in der Pfalz zählt und im Betrieb von Andreas Renner in Mutterstadt der Hauptverantwortliche für den Kürbisanbau ist, kultiviert in dieser Saison über 35 Sorten. Unter diesen befinden sich auch Sorten im Versuchsanbau. Er sagt: „Der Markt für Speisekürbisse hat sich gefestigt. Der Trend geht weg von immer neuen Spezialitäten. Verbraucher und Handel kaufen, was sie kennen und ihnen schmeckt. Im Wesentlichen dreht sich das Geschäft um maximal zehn unterschiedliche Sorten!“

Der klimatisch bevorzugte Südwesten bietet beste Wachstumsbedingungen!
Nach dem Aussetzen der Jungpflanzen ins Freiland, das je nach Sorte bereits ab April/Mai erfolgen kann, werden die jungen Kürbisse mittels Tröpfchenberegnung gleichmäßig feucht gehalten. Da Kürbisse Sonne, Wärme und kontinuierlich Wasser für ein gleichmäßiges Wachstum benötigen, finden sie in der klimatisch bevorzugten Pfalz – mit der Möglichkeit zur bedarfsgerechten Beregnung und dem Anbau-Know-how der Erzeuger vor Ort – ideale Bedingungen vor!

Top-Qualitäten, obwohl die Sommerhitze den Kürbis-Erzeugern zugesetzt hat …
Die eigentliche Ernte hat bereits Ende Juli begonnen. Michael Weiß sagt: „Die diesjährigen Qualitäten sind top! Die größte Herausforderung stellten die heißen Temperaturen dar, die uns Erzeuger im Anbau und beim weiteren Handling gefordert haben!“ Kürbisse lieben geschützte Standorte, die großen Blätter bilden einen natürlichen Schirm, was die Pflege erleichtert. Werden diese im Zuge des natürlichen Wachstumsprozesses welk, dann kann schon einmal Sonnenbrand drohen. Die Ernteabläufe müssen möglichst exakt geplant werden. Passt die Witterung, erfolgt das Waschen mit spezieller Erntetechnik direkt auf dem Feld. Im Anschluss übernimmt im Idealfall die Sonne das Trocknen. Fix und fertig für den Weitertransport in den Betrieb liegen die Kürbisse dann auf Vlies bereit.

Kürbiskonsum privater Haushalte ist um rund zwei Prozent auf 1,2 kg gestiegen
Auch wenn – vor allem – Hokkaido-Kürbisse mittlerweile das ganze Jahr über im LEH angeboten werden, zählen die Monate September bis November zu den Haupteinkaufsmonaten. Laut GfK-Haushaltspanel lag der Verbrauch im Zeitraum August 2022 bis Juli 2023 bei durchschnittlich 1,2 Kilo pro Privathaushalt, rund 2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum davor.

Trendsetter: Kürbisse machen Obst- und Gemüse für junge Käuferschichten hipp
Im Vergleich zu Frischgemüse haben Speisekürbisse – nach Angaben der Nürnberger Marktforscher – eine junge Käuferschicht: Verbraucher bis 44 Jahre decken 42 Prozent der Kürbiseinkäufe ab. Auffällig ist auch der hohe Anteil von Familien mit Klein- und Schulkindern unter ihnen. Im Vergleich dazu fällt die Nachfrage von Verbrauchern über 65 Jahren wesentlich geringer aus. Mit 21 Prozent haben sie nachfrageseitig noch einiges an Potenzial.

Warum das Superfood Kürbis öfters auf jedem Speiseplan stehen sollte
Kürbis ist vollgepackt mit Mineralstoffen, Antioxidantien und Ballaststoffen. Er ist entzündungshemmend und wirkt sich beispielsweise auch positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Auch in der modernen Küche ist Kürbis extrem vielseitig: Ob als Suppe, Auflauf, gegrillt oder in der Pfanne geschmort … Ausgereift lassen sich Kürbisse bei zehn bis 13 Grad Celsius unter professionellen Lagerbedingungen ohne Qualitätsrisiko bis zu acht Monate lang aufbewahren!

Nähe und Frische zahlen sich für Handel, Verbraucher und Erzeuger aus
Die erste Qualitätsauswahl erfolgt beim Ernten auf dem Feld. Danach geht es in die Betriebe. Hier wird die gewichtige Ware nochmals einer finalen Qualitätsprüfung unterzogen, oder nach Kundenvorgabe verpackt, bevor es – meist in Mehrwegkisten – per Kühltransport direkt über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und den Großhandel zu den bundesweiten Verbrauchern geht. Die Vorteile, die mehr Nähe für die Qualität und Frische bedeuten, liegen auf der Hand: Während Obst und Gemüse aus dem Ausland oftmals mehrere Tage quer durch Europa unterwegs sind, liegen Kürbisse aus der Pfalz nach einer Bestellung meist über Nacht in den Obst- und Gemüseabteilungen der Supermärkte. Dr. Christian Stoermer von der Gemüsegarten Pfalz Management GmbH erklärt: „Natürlich punktet Obst und Gemüse, das – bildlich gesprochen – unmittelbar vor der eigenen Haustür wächst, mit nachhaltiger Frische, einer besseren CO2-Bilanz und sichert darüber hinaus das Auskommen heimischer Erzeuger!“

Weitere Informationen

Der „Gemüsegarten Pfalz“ agiert als Interessenvertretung (für die Mitglieder und Erzeuger) und ist zugleich ein Markenzeichen für Handel, Verbraucher und Entscheider in der Politik. Unter dem Motto „Hier wächst unsere Frische ganz nah“ gewährleistet Deutschlands zentral gelegener Vitaminlieferant frisches Obst und Gemüse. Saison für Saison wachsen im „Obst- und Gemüsegarten Pfalz“ geschätzt über 200 Frische-Erzeugnisse – angefangen bei „A“ wie Apfel und Artischocke bis „Z“ wie Zwetschge oder Zucchini.

Nachhaltigkeit hat im „Gemüsegarten Pfalz“ Tradition. Der integrierte Anbau im Einklang mit der Natur und die Pflege der Kulturlandschaft zeigen, dass wir an künftige Generationen denken und unser Handeln danach ausrichten. Die bevorzugten natürlichen Gegebenheiten (Klima, Bewässerung) und die über Generationen gewachsene, mittelständisch geprägte Erzeugerkultur (Know-how, Leistungs- und Innovationskraft sowie Leidenschaft) bilden die Grundlagen dafür, dass der „Gemüsegarten Pfalz“ heute zugleich ein einmalig vitales „Wachstums-Cluster“ ist: Der Obst- und Gemüseanbau wird von Forschungseinrichtungen sowie vielfältigen (Industrie-)Partnern und Dienstleistern entlang der Wertschöpfungskette komplettiert.

Die Pfalz gilt als das größte zusammenhängende Anbaugebiet für Freilandgemüse in Deutschland. Aufgrund der günstigen klimatischen Lage, ebener Felder mit – für den Gemüseanbau – idealen Böden und Maßnahmen zur Ernteverfrühung (Einsatz von Vlies und Folien) können die Erzeuger im „Gemüsegarten Pfalz“ im Früh- und Spätjahr meist bis zu 2 bis 3 Wochen früher beziehungsweise länger frisches Obst und Gemüse ernten, als dies in anderen heimischen Regionen möglich ist. Laut hortipendium.de konzentrieren sich „rund 90 Prozent des Gemüseanbaus in Rheinland-Pfalz auf die folgenden Orte: Zeiskam, Lustadt, Weingarten, Harthausen, Schifferstadt, Mutterstadt, Dannstadt-Schauernheim, Ruchheim, Fußgönheim, Maxdorf, Lambsheim, Heßheim, Frankenthal und Bobenheim-Roxheim.“

Ansprechpartner für Presse- und Medienvertreter:
Björn Wojtaszewski
Telefon 0174 3221047
E-Mail presse@gemuesegarten-pfalz.de