Endlich Herkunftskennzeichnung für deutsche Lebensmittel

Geflügelhalter bieten Verbrauchern Klarheit.

Am 15. November 2023 hat die Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZHKL) eine freiwillige Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel aus Deutschland eingeführt. Gleichzeitig haben die vier führenden deutschen Handelsunternehmen ALDI Nord, ALDI Süd, EDEKA, REWE und Schwarz-Gruppe ihre Unterstützung für das neue Signet zugesichert. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) als Mitglied der ZHKL freut sich, dass nun ein lang gehegter Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher endlich erfüllt wird. Damit werden künftig im Lebensmitteleinzelhandel Erzeugnisse der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft auf den ersten Blick erkennbar sein.

Die Branchenvereinigung, auf deren Grundlage die Herkunftskennzeichnung eingeführt wird, trägt dazu bei, die Zukunft der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft zu sichern. Das neue Label, das ab 2024 im Handel erscheinen wird, dürfen zum Beispiel nur Fleisch, Eier, Milch, Obst und Gemüse tragen, deren Produktion komplett in Deutschland erfolgt ist. Es geht über gesetzliche Vorschriften deutlich hinaus und kann künftig auch auf verarbeitete Lebensmittel und in der Gastronomie ausgeweitet werden.

Friedrich-Otto Ripke, Präsident des ZDG und Vorstands-Mitglied in der ZHKL erklärt: „Die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft und der Handel warten nicht darauf, bis die Bundesregierung es endlich schafft, den klaren Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher nach einer Kennzeichnung deutscher Herkunft zu erfüllen. Wir haben gehandelt und eine einheitliche freiwillige Herkunftskennzeichnung geschaffen, die genauso wie die Initiative Tierwohl wirtschaftsgetragen ist. Wir freuen uns, dass unsere Partner im Lebensmittelhandel diesen wichtigen Schritt mittragen und mitfinanzieren. Deutsches Geflügelfleisch und deutsche Eier sind am Markt sehr beliebt. Heute schaffen wir die Grundlage dafür, dass die Nachfrage nach ihnen noch weiterwachsen kann.“

Der ZDG erinnert daran, dass Geflügelfleisch und Eier aus Deutschland bereits heute zu Tierwohlstandards produziert werden, die deutlich über das Niveau in der EU und nicht-EU-Ländern hinausgehen. Erst im März 2023 hat eine Umfrage unter der europäischen Bevölkerung (Eurobarometer) ergeben, dass 82 % der Bürgerinnen und Bürger der EU wünschen, dass Lebensmittelimporte aus anderen Ländern entweder die gleichen Tierwohlstandards wie bei uns einhalten oder zumindest gekennzeichnet werden sollten. Mit dem neuen Label haben sie nun die Möglichkeit, ähnlich wie bei einer Positivliste, besonders hochwertige heimische Produkte eindeutig zu identifizieren.

Neben der Stärkung von heimischen Lebensmitteln am Markt hat die ZHKL eine weitere wichtige Aufgabe: „Sie trägt entscheidend dazu bei, das gegenseitige Vertrauen zwischen Erzeugern und Handel zu stärken. Als organisierte Gesprächsplattform sorgt sie für einen regelmäßigen Austausch zwischen Lebensmitteleinzelhandel und den Vermarktern sowie Erzeugern – gerade dieser Austausch wird für uns immer wichtiger“, betont Stefan Teepker, ZDG-Vorstandsmitglied und Mitglied im ZHKL-Steuerungskreis.

Quelle: ZDG