Sport kompensiert Folgen von Schlafmangel

Laut University of Portsmouth reichen bereits 20 Minuten Training für die neue geistige Fitness.

Zu wenig oder schlechter Schlaf reduziert die kognitive Leistungsfähigkeit und das Urteilsvermögen, wodurch auch der emotionale Zustand einer Person leidet. 20 Minuten Radfahren am Morgen oder eine andere körperliche Aktivität reichen jedoch aus, um die mentale Fitness wiederherzustellen, so Joe Costello vom Institut für Sport, Gesundheit und Trainingswissenschaften an der University of Portsmouth. Dies ist jedoch keine Dauerlösung.

Auch gut bei Hypertoxie

„Aus bisherigen Forschungsergebnissen wissen wir, dass Bewegung unsere kognitive Leistungsfähigkeit verbessert oder aufrechterhält, selbst wenn der Sauerstoffgehalt im Blut reduziert ist. Doch jetzt haben wir erstmals herausgefunden, dass sich die kognitive Leistungsfähigkeit auch nach vollständigem und teilweisem Schlafentzug in Kombination mit Hypoxie verbessert“, sagt Costello. Hypoxie ist mangelhafter Sauerstoffgehalt im Blut.

Costello bezieht sein Wissen aus zwei Studien mit jeweils zwölf Teilnehmern. In der ersten hat er die Auswirkungen von teilweisem Schlafentzug auf die kognitive Leistungsfähigkeit untersucht. Bei der zweiten wurden die Auswirkungen von völligem Schlafentzug und Hypoxie beobachtet. Alle mussten nach dem Ende der Schlafphase beziehungsweise nach durchwachter Nacht auf das Fahrrad und 20 Minuten lang strampeln. Anschließend konnte bei allen eine Verbesserung der kognitiven Leistung festgestellt werden. „Da wir Bewegung als positive Intervention betrachteten, entschieden wir uns für ein Radfahr-Programm mittlerer Intensität. Wenn die Übung länger oder härter gewesen wäre, wäre sie möglicherweise selbst zu einem Stressfaktor geworden“, so Costello.

Sauerstoffgehalt zweitrangig

Im ersten Experiment durften die Teilnehmer drei Tage lang nur fünf Stunden pro Nacht schlafen. Jeden Morgen erhielten sie sieben Aufgaben, die sie sofort und nach der 20-minütigen Radtour erledigen mussten. Im zweiten Experiment verbrachten sie eine ganze Nacht ohne Schlaf und wurden dann in den Extreme Environment Labs der Universität in eine hypoxische Umgebung gebracht. Obwohl der Sauerstoffgehalt im Blut abnahm, verbesserte körperliche Betätigung weiterhin die kognitive Leistungsfähigkeit. Das Radeln könnte Veränderungen der Menge der hirnregulierenden Hormone sowie eine Reihe psychophysiologischer Faktoren bewirken, einschließlich zerebraler Durchblutung, Erregung und Motivation.

Quelle: pressetext