Unterschiede beim Einkaufen, Kochen und Essen zwischen Frauen und Männern

Eine pflanzenbetonte und nachhaltige Ernährung liegt im Trend – bei Frauen noch mehr als bei Männern.

Im Allgemeinen essen sie mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch und achten beim Einkauf eher auf eine regionale Herkunft und Bio-Qualität. Das sind ausgewählte Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten Ernährungsreports 2023, für den im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt wurden.

Frauen geben häufiger als Männer an, sich vegetarisch (11 % zu 5 %) oder flexitarisch (56 % zu 36 %) zu ernähren. Knapp 80 Prozent der weiblichen Befragten essen mindestens einmal täglich Obst und Gemüse, während es bei Männern 63 Prozent sind. 28 Prozent der Männer essen einmal oder häufiger am Tag Fleisch oder Wurst, während der tägliche Verzehr bei weiblichen Befragten auf 11 Prozent gesunken ist. Dafür werden Frauen eher täglich bei Süßigkeiten und herzhaften Knabbereien schwach (30 % zu 22 %).

Ob Mann oder Frau – für die meisten Menschen muss das Essen in erster Linie gut schmecken (99 %), aber auch gesund sein (91 %). Frauen legen mehr Wert auf Speisen, die kalorienarm sind (40 %) beziehungsweise sich einfach und schnell zubereiten lassen (60 %). Bei den Männern trifft dies nur auf 30 Prozent beziehungsweise 43 Prozent zu. In vielen Familien ist das Kochen im Alltag weiterhin Frauensache: Laut Umfrage stehen mehr Frauen als Männer jeden Tag selbst am Herd (55 % zu 34 %).

Dass unsere Ernährung sich auf Umwelt und Klima auswirkt ist Tatsache. Bei der landwirtschaftlichen Erzeugung sind Frauen viele Aspekte wichtiger als Männern – etwa die artgerechte Haltung der Tiere (Frauen: 76 %, Männer: 55 %), die Anwendung umweltschonender Produktionsmethoden (56 % zu 39 %) oder die Vermarktung der Produkte auch in der eigenen Region (57 % zu 39 %). Auch der Insektenschutz in der Landwirtschaft hat für Frauen eine höhere Bedeutung als für Männer (55 % zu 42 %).

Diese Einstellung spiegelt sich beim Lebensmitteleinkauf in einem höheren Bedürfnis nach Transparenz wider. Nach den Umfrageergebnissen kaufen mehr Frauen häufig oder sehr häufig Produkte mit einem Gütesiegel (Frauen: 72 %, Männer: 58 %). Sie achten beispielsweise mehr auf das Bio-Siegel (65 % zu 53 %), das Fairtrade-Siegel (61 % zu 50 %) und das „Regionalfenster“ (72 % zu 60 %).

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de

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