Recycling 2022: Duale Systeme verwerten fast 90 Prozent der Verpackungen aus dem privaten Endverbrauch

Insgesamt 5,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle führten die dualen Systeme 2022 einer Verwertung zu – das sind fast 90 Prozent aller bei den Systemen beteiligten Verpackungen.

Damit erfüllen sie die seit 2022 angehobenen gesetzlich vorgegebenen Verwertungsquoten für Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Eisenmetallen, Papier, Pappe und Karton. Die Ergebnisse veröffentlichte die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) am 4. Dezember 2023.

Seit 2022 gelten laut Verpackungsgesetz für alle bei den dualen Systemen beteiligten Verpackungen erneut höhere Verwertungs- und Recyclingquoten von bis zu 90 Prozent. „Dass die dualen Systeme die seit 2018 steigenden Quoten weitestgehend erfüllen, zeigt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch das Potenzial, das in unserem Abfallsystem steckt“, sagt Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt“ der dualen Systeme. „Schon heute erzeugt das Recycling von Verpackungen durch die dualen Systeme jährlich rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Wirtschaft.“

Ergebnisse für das Jahr 2022 im Überblick

Von den an den dualen Systemen beteiligten Kunststoffverpackungen wurden 67,5 Prozent werkstofflich verwertet (gesetzliche Quote: 63 Prozent). Bei Verpackungen aus Aluminium erreichten die Systeme eine Recyclingquote von 114,2 Prozent*, bei denen aus Eisenmetallen 95 Prozent (gesetzliche Quoten: jeweils 90 Prozent). Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton wurden zu 93,9 Prozent recycelt (gesetzliche Quote: 90 Prozent). Für Glasverpackungen lag die tatsächliche Recyclingquote bei 81,4 Prozent und verfehlte damit die gesetzliche Vorgabe von 90 Prozent. Auch bei den Getränkekartonverpackungen konnte mit 64,8 Prozent die gesetzliche Quote von 80 Prozent nicht erreicht werden. Gleiches gilt für sonstige Verbundverpackungen, hier betrug die Quote 64,1 Prozent (gesetzliche Quote: 70 Prozent).

Mit der Gesamtrecyclingquote für Leichtverpackungen von 52,3 Prozent übertrafen die dualen Systeme laut Bericht der ZSVR die gesetzlichen Vorgaben (50 Prozent). Diese Quote bezieht sich auf die Gesamtsammelmenge aus den Gelben Tonnen und Gelben Säcken einschließlich der darin enthaltenen sogenannten Fehlwürfe mit einem ungefähren Anteil von 30 Prozent (laut eigenen Berechnungen der dualen Systeme).

Herausforderung: Neue Recyclingquote für Glas

Als Herausforderung erweist sich die angehobene gesetzliche Recyclingquote für Verpackungen aus Glas. Das Ergebnis, eine Quote von rund 81 Prozent, deckt sich in etwa mit dem einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Initiative „Mülltrennung wirkt“: Demnach entsorgen „nur“ gut 80 Prozent der deutschen Bevölkerung leere Glasverpackungen regelmäßig in Altglascontainer. „Altglas, das zum Beispiel im Restmüll oder – schlimmer noch – in Parks oder Grünanlagen landet, geht dem Recycling verloren“, erklärt Subklew. Für die Zukunft gibt er sich optimistisch: „Um eine Quote von 90 Prozent zu erreichen, brauchen wir das Engagement von allen Verbraucher*innen. Wir haben daher bereits in diesem Jahr unsere Aufklärungsarbeit zum Thema Altglas verstärkt. Diese werden wir weiter intensivieren und gleichzeitig gemeinsam mit allen Beteiligten, Kommunen wie Entsorgern, eine flächendeckende und möglichst einfache Altglasentsorgung anbieten.“

Mit ihrer Initiative „Mülltrennung wirkt“, einer bundesweiten Aufklärungskampagne, informieren die dualen Systeme Verbraucher*innen darüber, wie sie Verpackungen und Restmüll richtig trennen und damit den Wertstoffkreislauf schließen. Das Ziel: Sammelmengen und Qualität der Verpackungsabfälle für die Sortierung und Verwertung sollen weiter verbessert werden.

*) Hinweis: Die Quote kann 100 Prozent übersteigen, wenn die dualen Systeme mehr Verpackungen einer Verwertung zugeführt haben, als bei ihnen beteiligt („lizenziert“) waren.

Quelle: Gemeinsame Stelle dualer Systeme Deutschlands GmbH