Detox-Mittel: sinnvoll oder sinnlos?

Nahrungsergänzungsmittel versprechen Wunder.

  • Detox-Mittel sollen entschlacken und das Gewicht reduzieren
  • Werbeaussagen klingen vielversprechend und sollen zum Kauf animieren
  • Viele Produkte entwässern lediglich – Wechselwirkungen können drohen

Vom „Dry January“ bis „Veganuary“: Von vielen Menschen wird der Januar genutzt, um gesund ins neue Jahr zu starten. Vielleicht sollen auch noch ein paar Kilos runter? Entschlacken und Gewicht verlieren – genau das suggerieren viele Nahrungsergänzungsmittel, die mit „Detox“ werben. Aber halten diese Mittel auch ihr Versprechen? Sinnvoll oder sinnlos – das verrät die Verbraucherzentrale Niedersachsen.

„Detox-Produkte sollen beim Entschlacken und Entgiften des Körpers helfen, uns von innen reinigen, die Immunabwehr stärken und auch das Gewicht reduzieren“, sagt Constanze Rubach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, und fügt hinzu: „Die Werbeaussagen klingen gut und sollen zum Kauf verleiten – eine Ansammlung giftiger Stoffe im Körper gibt es allerdings nicht und die Wirkung der Mittel ist nicht bewiesen.“ Die Verwendung des Begriffs im Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen Aussagen ist außerdem verboten.

Entwässern statt entgiften

Bereits ein Blick auf die Inhaltsstoffe verrät: Durch den Einsatz von Bestandteilen wie Brennnessel, grüner Hafer, Löwenzahn und Co. haben viele dieser Produkte vor allem eine Wirkung: sie entwässern. „Der Flüssigkeitsverlust führt natürlich auch zu weniger Gewicht“, so Rubach. Sie mahnt jedoch, mit einer echten Gewichtsabnahme habe diese Wirkung nichts zu tun. Auch ein Fettabbau finde schließlich nicht statt.

Durch das Entwässern besteht zudem die Gefahr, dass es die Wirkung von Medikamenten abschwächt oder zu Wechselwirkungen führt. Außerdem können wichtige Mineralstoffe vermehrt ausgeschieden werden. „Besser ist es, auf den eigenen Körper zu vertrauen, denn Leber und Niere leisten volle Arbeit und kümmern sich bei gesunden Menschen darum, dass keine Schadstoffe im Körper verbleiben“, erklärt die Ernährungsexpertin.

Eine sinnvolle Alternative? Vorbeugen!

Ihr Tipp für alle, die sich 2024 etwas Gutes tun wollen: einen gesunden Lebensstil anstreben, vorbeugen also. Das heißt, ausgewogen und vielfältig essen und die Aufnahme schädlicher Stoffe geringhalten. Außerdem: bevorzugt regionale und saisonale Produkte verwenden und möglichst auf Bio-Qualität achten. Obst und Gemüse sollte gründlich gewaschen werden. Und beim Backen, Rösten oder Toasten gilt: vergolden statt verkohlen – zum Schutz vor Acrylamid. Auch ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft sind wichtig.

Quelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen