Im rheinischen Karneval hat die Erbsensuppe Kultstatus.
Der deftige Eintopf wird gerne in Festzelten und auf Umzügen gegessen. Denn er wärmt an kalten Tagen, ist sättigend und schafft eine gute Grundlage für feuchtfröhliches Feiern. Traditionell kommen Speck, Würstchen oder Mettenden in die Suppe, aber auch die fleischlose Variante hat geschmacklich viel zu bieten.
Die im Rheinland als „Ähzezupp“ bezeichnete Erbsensuppe wird in Liedern besungen und hat einen festen Platz im Straßenkarneval. In Aachen gibt es beispielsweise die Tradition, dass die Stadtgarde „Oecher Penn“ am Karnevalssamstag stolze 1111 Liter Erbsensuppe an die Narren und Närrinnen verteilt.
Wer den Eintopf zu Hause zubereiten möchte, legt getrocknete Erbsen über Nacht in Wasser ein und gießt sie am nächsten Tag ab. Dadurch lässt sich die Kochzeit deutlich verkürzen und auch Stoffe reduzieren sich, die zu Blähungen führen können. Alternativ kann man grüne Schälerbsen nehmen, die nicht eingeweicht werden müssen. Nun die Hülsenfrüchte mit der doppelten Menge Wasser für eine Stunde köcheln lassen. Salz kann direkt zugegeben werden, es ist ein Mythos, das frühes Salzen Hülsenfrüchte hart bleiben lässt. Säure hingegen, wie sie in Essig, Zitrone oder auch Tomaten enthalten ist, verhärtet die Zellstrukturen in Hülsenfrüchten. Sie sollte deshalb erst zum Ende der Garzeit zugegeben werden.
In der Zwischenzeit Kartoffeln und Suppengemüse wie Zwiebeln, Möhren, Sellerie und Porree vorbereiten und nach einer Stunde klein geschnitten zur Suppe geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und weitere 15 Minuten garen, bis das Gemüse weich und die Suppe sämiger geworden ist. Eventuell mit einem Kartoffelstampfer etwas zerkleinern. Wer es flüssiger mag, gibt ein wenig Wasser oder Gemüsebrühe hinzu.
Als Suppeneinlage kann man je nach Gusto variieren: Von Speck bis Räuchertofu passt alles. Einfach in die Suppe geben, kurz erwärmen und mit Vollkorn- oder Graubrot genießen.
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de