Trends 2024 bei Süßwaren und Co.: Vegane Leckereien, Färben ohne E-Nummern und Künstliche Intelligenz

Ende Januar drehte sich in den Kölner Messehallen wieder alles um Süßwaren, Knabberartikel und Snacks. Die Internationale Süßwarenmesse (ISM) ist mit 1.427 ausstellenden Unternehmen aus 74 Ländern die weltweit größte Messe dieser Art.

Etablierte Trends sind Bio, vegan, fett- und zuckerreduziert sowie zucker-, gluten- und laktosefrei oder halal und koscher, die auch diesmal auf der ISM zu sehen waren; nicht zu vergessen mit Protein angereicherte Produkte und solche, die als palmölfrei oder frei von Trans-Fettsäuren beworben werden. Generell sind pflanzenbasierte Produkte und Inhaltsstoffe weiterhin auf dem Vormarsch.

Im Schokoladenbereich setzen Unternehmen offensichtlich vermehrt auf Attribute wie Fair Trade, zuckerreduziert, vegan sowie ungewöhnliche Geschmacksrichtungen. Dunkle Schokolade wird augenscheinlich immer beliebter, denn viele Produzenten und Produzentinnen bieten eine Schokolade aus 100 Prozent Kakao an.

Der Verzicht auf künstliche Aroma- und Farbstoffe ist kein neuer Trend aber einer, der wohl zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wenn von Färben ohne E-Nummern die Rede ist, kommen hauptsächlich Essenzen von stark färbenden Obst- und Gemüsearten zum Einsatz, etwa Süßkartoffel, Rettich und Kirsche für Rosa, Saflor und Zitrone für Gelb, Spirulina (eine Mikroalge) für Blau, Rote Bete und Karotte für Rot.

Flankiert wurde die diesjährige ISM durch eine Reihe von Kurzreferaten auf der „Expert Stage“, wo Branchenkenner eine Innenansicht zu speziellen Themen gaben, etwa, „Sind Verbraucher bereit für eine kakaofreie Schokolade?“ oder „Wie kann eine Mischung von Ersatzstoffen die ursprüngliche funktionale Rolle des Zuckers im Produkt übernehmen?“.

Auch in der süßen Branche wird Künstliche Intelligenz (KI) nach Überzeugung von Expertinnen und Experten Einzug halten, besonders im Bereich Marketing und Werbung. Durch Kundendaten-Analysen, beispielsweise: „An welchen Wochentage oder zu welcher Tageszeit wird die meiste Schokolade verzehrt?“, können gezielte Werbekampagnen gestaltet oder „intelligentere“ Einkaufsvorschläge erstellen werden. Ein Chatbot könnte gezielte Produktvorschläge gemäß des persönlichen Budgets oder diätetischer Wünsche beziehungsweise Restriktionen machen.

Alles in Allem: Es gibt sie noch und es wird sie auch weiterhin geben, die Bonbons, gefüllten Drops, die Lakritze, Pralinen, Kekse und weitere Klassiker. Aber das Angebot ist vielfältiger geworden und Verbraucher und Verbraucherinnen haben zunehmend mehr Möglichkeiten, nach ihren persönlichen Präferenzen zu naschen; seien es natürliche Zutaten, eine nachhaltige Erzeugung oder fair gehandelte Produkte. Laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) geben 39 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland an, dass ihnen das Thema Nachhaltigkeit beim Kauf von Süßwaren wichtig ist.

Quelle: Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de