GEPA: Fortschritt für Frauen durch Fairen Handel

Kleinbäuerinnen bei GEPA-Partnerorganisationen weltweit / Internationaler Frauentag am 8. März

Wie Frauen in Afrika, Lateinamerika und Asien auch bei Krisen selbstbestimmt ihren Weg gehen und so zum Vorbild für andere Frauen werden, zeigt Fair Trade-Pionierin GEPA mit ihren Partnerorganisationen seit vielen Jahren. Beispiel dafür sind Gladys Kyomugisha, Frauenbeauftragte des Kaffeedachverbandes ACPCU (Uganda), Catarina Velasco Toma, Imkerin und Aufsichtsratsmitglied der Kooperative „Copichajulense“ (Guatemala) sowie Hadas Lahav, Gründerin und Geschäftsführerin „Sindyanna of Galilee“ (Israel). Die NGO schafft eine Brücke zwischen jüdischen und arabischen Israelis, um sich gemeinsam für die Gleichberechtigung der nicht-jüdischen Bevölkerung Israels einzusetzen. Von Sindyanna bezieht die GEPA fair gehandelte Mandeln.

Starke Frauen aus dem Globalen Süden: Gladys Kyomugisha, ACPCU (Uganda)

Gladys ist Frauenbeauftragte des Kaffeedachverbandes ACPCU (Uganda), mit dem die GEPA seit 2006 zusammenarbeitet. Aus ihrer Sicht sind Frauen in Uganda noch sehr abhängig von ihren Männern: „Frauen haben oft keine Sicherheiten, kein Einkommen und auch keinen Zugang zu Land. Bei einer Scheidung bleiben nur die kleinen Kinder bei ihrer Mutter. Kinder ab sieben Jahren werden den Vätern zugesprochen.“

ACPCU hat ein Mikrokredit-Programm für Frauen initiiert, an dem sich auch die GEPA beteiligt hat. Die Kredite werden zu niedrigen Zinsen vergeben, z. B. für die Instandhaltung ihrer Gebäude. Für Frauen ist es schwierig, bei regulären Banken ein Darlehen zu erhalten. Aktuell verteilt ACPCU kostenlos Pilzsetzlinge an die Frauen. Mit dem Anbau und Verkauf von Pilzen, Kohl und Möhren erzielen die Frauen ein zusätzliches Einkommen. Gladys berät die Frauen auch bei Konflikten in der Familie, denn „häusliche Gewalt ist immer noch ein großes Problem.“ Im Kaffeeanbau geht nichts ohne die Frauen. Sie erhalten Weiterbildungen in ihrer lokalen Muttersprache. Welche Qualitäten es braucht, um eine gute Kaffeebäuerin zu sein, fasst Gladys so zusammen: „Harte Arbeit, Geduld, kein Unkraut auf dem Feld.“ https://www.gepa.de/produzenten/partner/acpcu.html

Hadas Lahav, Sindyanna of Galilee (Israel)

Hadas ist die Gründerin und Geschäftsführerin der jüdisch-arabischen NGO, von der die GEPA seit 2020 Mandeln bezieht. Sindyanna of Galilee engagiert sich für die jüdisch-arabische Friedensarbeit, was durch den jetzigen Konflikt in Israel und Gaza eine besondere Aktualität gewinnt. Hadas betont: „In dieser dunklen Zeit der Gewalt und des Hasses, die über unser Land zieht, fühlen sich die arabischen und jüdischen Frauen von Sindyanna ihrer Einheit verpflichtet und sind mehr denn je entschlossen, über nationale und religiöse Grenzen hinweg für Menschlichkeit und Geschwisterlichkeit zu kämpfen.“ Die Organisation bietet auch arabischen Frauen Chancen, die sonst kaum Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Für ihre Arbeit ist Sindyanna national und international vielfach ausgezeichnet worden: https://www.gepa.de/produzenten/partner/sindyanna-of-galilee.html
https://www.sindyanna.com

Catarina Velasco Toma, Copichajulense (Guatemala)

Die Imkerin ist Aufsichtsratsmitglied und eine von 29 Frauen von Copichajulense. Die Kooperative hat in Kooperation mit einer NGO eine Imker-Schulung speziell für Frauen angeboten.
Catarina hat drei Kinder; ihr Mann arbeitet auf einer Finca im Tomaten- und Zwiebel-Anbau und kommt nur alle sechs Wochen nach Hause. „Es ist eine große Hilfe, dass Copichajulense mir meine Honigernte immer abnimmt und ich direkt einen Teil des Geldes erhalte“, sagt Catarina. „Ansonsten müsste ich von Haus zu Haus gehen, um den Honig zu verkaufen, aber die Nachfrage ist nicht groß. Es freut mich und macht mich stolz, dass die Deutschen Interesse an unserem Honig haben. Es ist ein purer, aromatischer Bio-Honig, den wir hier produzieren.“ Durch die starken Regenfälle, Kältefronten und Unwetter hat sie jedoch 15 ihrer 20 Bienenvölker verloren und so auch Einkommen eingebüßt. Sie sagt: „Manchmal frage ich mich, ob ich weitermachen soll, denn die Imkerei ist sehr harte Arbeit für eine Frau.“ Aber Catarina nimmt die Herausforderung auf sich, denn sie arbeitet sehr gerne mit ihren Bienen. Die GEPA ist die einzige Kundin von Copichajulense. Sie gibt der Genossenschaft eine jährliche Abnahmegarantie für ihren Bio-Honig. So haben Imkerinnen wie Catarina mehr Planungssicherheit. Die GEPA zahlt außerdem aus einem Fonds Zuschüsse für Bienentränken und ein Aufforstungsprojekt. Aus den Setzlingen wachsen Obstbäume, die Nektar für die Bienen und Nahrung für die Imkerfamilien liefern sollen. Mit der Fairtrade-Prämie wird das Winterfutter für die Bienen bezahlt. So sparen die Mitglieder Produktionskosten. https://www.gepa.de/produzenten/partner/copichajulense.html

Fair Trade und feministische Entwicklungspolitik: Natürliche Partner

Was das Forum Fairer Handel (FFH) mit der GEPA als Mitglied, GEPA-Gesellschafter BDKJ (Bund Deutscher Katholischer Jugend) und Fairtrade Deutschland unter feministischer Entwicklungspolitik verstehen, haben sie in einem gemeinsamen Positionspaper zusammengefasst. Zentral sind die drei R: Rechte, Repräsentanz und Ressourcen mit dem Zusatz „D“ für Diversität.
Fairer Handel und feministische Entwicklungspolitik sind natürliche Partner. Geschlechtergerechtigkeit ist unabdingbar für eine zukunftsfähige, sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung weltweit. Positionspapier zu feministischer Entwicklungspolitik und Fairem Handel

Als Fair Trade-Pionierin steht die GEPA seit rund 49 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.

Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“ sowie Ende 2023 mit dem German SDG-Award Kategorie „Unternehmen“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de, alle Produkte unter www.gepa-shop.de.

Mitgliedschaften:

  • World Fair Trade Organization (WFTO)
  • European Fair Trade Association (EFTA)
  • Forum Fairer Handel (FFH)

Quelle: GEPA