Gesunde Ernährung leicht gemacht: Essen Sie Döner – und zwar DGE-konform

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) hat im März 2024 ihre neuen Richtlinien für eine „gesunde Ernährung“ veröffentlicht. Besonders gut erfüllt ein sehr beliebtes Gericht die Empfehlungen: Der Döner! Überrascht? Kein Wunder, klingt komisch, aber ist so: DGE steht auch für die Gleichung „Döner=Gesunde Ernährung“.

 

Warum erfüllt der Döner die neuen Richtlinien für gesunde Ernährung besonders gut?

Die DGE will eine pflanzenbasierte Ernährung, in der auch Hülsenfrüchte nun eine explizite Empfehlung zukommt. Außerdem gilt noch immer die „5x-am-Tag“ Obst und Gemüse-Regel sowie reichlich Milchprodukte.  All diese Empfehlungen erfüllt ein Kichererbsen-Falafel-Döner mit Schafkäse, Rotkraut, Weißkraut, roten Zwiebeln, Eisbergsalat, Tomate und Gurke mit frischer Joghurt-Knoblauchsoße, „boostered by“ scharfem Chilipulver. 6x Gemüse, potente sekundäre Pflanzenstoffe, vegetarisch, abwechslungsreich, vielfältig, frisch (!) zubereitet mit natürlichen, unverarbeiteten Zutaten und nicht hochkalorisch. Die perfekte Wahl. DGE steht damit auch für die Gleichung „Döner=Gesunde Ernährung“.

 

Warum ist der DGE-Döner denn so „gesund“?

Dieser Döner ist aus vielerlei „gesunden Gründen“ nach offizieller ernährungswissenschaftlicher Lesart empfehlenswert – denn er liefert die pralle frische Gemüsevielfalt: Sowohl Rotkraut, Weißkraut und rote Zwiebeln als auch Eisbergsalat., Tomate und Gurken bieten neben den „klassischen“ Vitaminen und Mineralstoffen eine breite Palette  sekundärer Pflanzenstoffe – wie zahlreiche Polyphenole/Flavonoide (z.B. Quercetin), die mit allerlei positiven Gesundheitsparametern in Verbindung gebracht werden (u.a. Herz- und Krebsschutz-Korrelationen) – das Ganze wird noch mit zwei der potentesten Arzneipflanzen Chili und Knoblauch geboostert. Jede Zutat liefert dabei ihre ganz eigenen gesundheitlichen Vorteile – und trägt so zu einer ausgewogenen, pflanzenbasierten Ernährung bei.

 

Welche konkreten Anforderungen an eine gesunde Ernährung erfüllt der „DGE-Döner“?

Das sind so einige:

Ballaststoffreich: Die verschiedenen Gemüsesorten und die Kichererbsen-Falafel liefern reichlich Ballaststoffe. Ballaststoffe fördern die Verdauung, helfen bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts und tragen zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei.

Gesunde Fettsäuren: Die Kichererbsen-Falafel können eine gute Quelle für gesunde Fette sein, insbesondere wenn sie in guten Pflanzenölen zubereitet werden. Gesunde Fette sind wichtig für die Herzgesundheit und andere Körperfunktionen.

Proteinquelle: Sowohl die Kichererbsen-Falafel als auch und besonders de Schafkäse sind eine gut kombinierte, da synergistische (pflanzlich + tierische) Proteinquelle. Protein ist wichtig für den Muskelaufbau, die Reparatur von Gewebe und die Aufrechterhaltung eines starken Immunsystems.

Naturjoghurt mit Knoblauch: Frischer Joghurt mit Knoblauch kann eine gesunde Quelle von Probiotika sein, die die Darmgesundheit unterstützen können. Zudem enthält Joghurt Kalzium und Protein. Knoblauch gilt aufgrund seiner antibiotischen Power als „Phyto-Penicillin“ – die keimtötenden Effekte sind extrem vielfältig. Darüber hinaus werden positive Effekte auf das Herzkreislaufsystem diskutiert und antikanzerogene Wirkungen im Reagenzglas beobachtet.

Chilipulver: Scharfes Chilipulver kann den Stoffwechsel ankurbeln und durch den enthaltenen Wirkstoff Capsaicin könnte (!) diese potente Substanz positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

 

Wie oft sollte ich einen „DGE-Döner“ essen?

Zwei am Tag wären aus gesundheitlicher Perspektive idealerweise empfehlenswert. Aber wie das so ist mit gesunder Ernährung: Sie ist schwer zu erreichen … daher probieren Sie einfach, was geht. Aber: Auch der beste DGE wird wahrscheinlich nur 2-3 pro Woche gegessen. Somit gilt zu beachten: Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung mit einer Vielzahl frischer, hochwertiger Lebensmittel bleibt entscheidend für eine optimale Gesundheit. Dabei wird auch niemals herauszufinden sein, wie groß der „Gesundheitsschutz“ durch die Ernährung sein wird – weil Ernährungsforschung zu vielen Limitierungen unterliegen und daher nur Hypothesen generieren kann, aber niemals Beweise (Evidenz) liefern wird (warum, erfahren Sie in „Kennt Lauterbach den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität nicht?“)

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (u.a. Erfolgreich abnehmen und schlank bleiben, Springer 2022). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.