Verbraucherzentrale empfiehlt Fisch aus nachhaltiger Fischerei

Fischers Fritz fischt nur noch kleine Fische

Fisch ist für den Menschen gesund – umgekehrt gilt das leider nicht. Ein großer Teil der Meere ist bereits bis an die Grenzen und darüber hinaus befischt. In den letzten 30 Jahren hat sich die Nachfrage nach Fischprodukten verdoppelt, so dass die Nahrungs- und Einkommensquelle für Milliarden Menschen gefährdet ist. Diese Fakten sind bekannt und kollidieren mit den Empfehlungen zum Fischverzehr.

„Gerade Meeresfisch versorgt den Menschen mit hochwertigem Eiweiß, wertvollen Fettsäuren, Vitaminen, Jod und weiteren Mineralstoffen und Spurenelementen“, so Dr. Birgit Brendel, Verbraucherzentrale Sachsen. Damit die Quelle für dieses gesunde Lebensmittel nicht versiegt, bedarf es großer Anstrengungen. Gefragt sind Politik und Fischereiwirtschaft, hängt doch gerade für letztere das Überleben von einer nachhaltigen Fischerei ab. „Nachhaltige Fischerei“ heißt, den Meeren wird nur soviel Fisch entnommen, wie wieder nachwachsen kann und die negativen Auswirkungen auf das Ökosystem minimiert werden können.

Seit 2002 ist die Kennzeichnung des Fanggebietes und der Produktionsmethode vorgeschrieben. Doch welcher Fischfreund weiß, ob der Bestand des Lachses im Atlantik oder eher im Pazifik gefährdet ist. Da empfiehlt es sich, nach einem anerkannten Siegel Ausschau zu halten. Die internationale, unabhängige Organisation „Marine Stewardship Council“, kurz MSC entwickelte einen Umweltstandard für nachhaltig geführte Fischereibetriebe und vergibt dafür das blaue Siegel mit einem stilisierten Fisch. Damit der Verbraucher besser erkennen kann, dass dieses Siegel auf nachhaltige Fischerei hinweist, wird zukünftig noch ein Hinweis darauf zu lesen sein.

Für Zuchtfisch gilt das Siegel allerdings nicht. Die Aquakultur, aus der inzwischen jeder dritte Speisefisch stammt, bietet eine weitere Möglichkeit, den Bedarf zu decken. Meeresaquakulturen ziehen jedoch oft erhebliche Probleme für die Umwelt und für die Fische nach sich, die meist durch einen dichten Fischbesatz mit großem Futterbedarf und häufigem Medikamenteneinsatz sowie hohem Anfall von Exkrementen bedingt sind. Eine Alternative könnte die Bio-Aquakultur werden. Nachdem jahrelang nur ein Fischangebot mit Bio-Siegel von Naturland angeboten wurde, wird es erstmals eine europaweit gültige Regelung geben.

Die Verbraucherzentrale Sachsen gibt am Ernährungstelefon Auskunft zu Fisch in der Ernährung. Unter der Nummer 0180-5-791352 (0,14 € pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk ggf. abweichend) werden jeweils montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16 Uhr Fragen zu den verschiedenen Ernährungsthemen beantwortet. Unter der Rufnummer können auch Termine für die persönliche Ernährungsberatung vereinbart werden.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen e.V.