60 Jahre DLG-Bundesweinprämierung

Führende Qualitätsprüfung für deutsche Weine und Sekte

Rund 215.000 Weine und Sekte nahmen die Experten der Bundesweinprämierung der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) in den letzten 60 Jahren unter die Qualitätslupe. Damit hat die führende Qualitätsprüfung für deutsche Weine und Sekte das positive Image der deutschen Winzer maßgeblich geprägt. Die DLG-Medaillen in Gold, Silber und Bronze sind zum Inbegriff garantierter Spitzenqualität geworden, die bei Verbrauchern an Bekanntheit stetig zugenommen haben.

Das Qualitätsengagement der DLG für deutsche Weine beginnt nicht erst nach dem 2. Weltkrieg, sondern geht zurück bis ins letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts und fällt mit der Gründung der DLG im Jahre 1885 zusammen. Denn bereits im Juni 1890 wurde der erste deutsche Weinpreiswettbewerb der DLG in Straßburg im Rahmen einer Wanderausstellung ausgetragen. Der deutsche Wein befand sich zur Zeit der DLG-Gründung Mitte der 1880er Jahre in keiner guten Verfassung. Mangelnde Bekanntheit und ein schlechtes Image ließen den Ruf nach besserer Qualität und neuen Absatzimpulsen laut werden. Es sollte ein neues Bild des deutschen Weines entstehen, so das erklärte Ziel von Erzeugern, Vermarktern und Weinexperten aus Lehranstalten und Fachvereinen. Gerade von der neuen Gesellschaft DLG erhofften sie sich dafür wirksame Impulse, was sich in der Gründung der Obst- und Weinbau-Abteilung bereits zu Beginn der DLG niederschlug. 1887 wurde dann auf der 1. DLG-Ausstellung in Frankfurt am Main bereits eine Weinkosthalle eingerichtet. Auf diese Weise sollte der deutsche Weinbau zur Ausstellung gebracht werden.

Weinwettbewerb und Prüfung

Daneben wurde das Ziel verfolgt, in fachmännischen Verkostungen einen Vergleich der verschiedenen Weine aus den deutschen Anbaugebieten zu ermöglichen. Eine Weinprüfung hat die Obst- und Weinbauabteilung erstmals für die DLG-Ausstellung 1890 in Straßburg ausgeschrieben. Der Standort war dafür bestens geeignet, denn Elsass-Lothringen war zu der damaligen Zeit das größte deutsche Weinland mit einer sehr bedeutenden und qualitativ hochwertigen Produktion. Mit den damals prämierten 244 Spitzengewächsen war dieser erste Qualitätswettbewerb für deutsche Weine auf Anhieb ein Erfolg. Zu den bekannten Preisträgern zählen auch heute noch bestehende, renommierte Weingüter aus Franken, Ahr, der Nahe und der Rheinpfalz.

Weine wurden über den Äquator geschickt

Ab 1891 waren Prüfungen von Traubenweinen jährlich im Rahmen des Wettbewerbs für Dauerwaren und damit mit Zielrichtung Export ausgeschrieben. Die Weine wurden nach einer viermonatigen Schiffsreise über den Äquator nach Australien und zurück einer umfangreichen sensorischen Prüfung durch Sachverständige unterzogen. Bereits beim Start waren eine erfreuliche Anzahl von Weinen aus dem Rheingau, der Mosel, Rheinhessen und der Ahr beteiligt. Bei der Vorbereitung und Durchführung wirkten erfahrene Fachleute der Abteilung Obst- und Weinbau an der Entwicklung der Prüfkriterien mit. Dadurch verfügte die DLG bereits in den 1890er Jahren über eine ausgefeilte Prüfmethodik für den Bereich Wein.

Geburtsstunde der DLG-Bundesweinprämierung

Jährliche Weinprämierungen wurden bis 1932 durchgeführt. Nach dem Krieg nahm man diese Prüfungen 1951 wieder auf. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen entschloss man sich, die Weinprämierung und Siegerehrung getrennt durchzuführen – die DLG-Bundesweinprämierung war geboren. In den folgenden Jahrzehnten hat die bundesweite Weinprüfung, an der sich alle Anbauregionen Deutschlands beteiligten, immer mehr an Renommee gewonnen. Jährlich melden deutsche Weingüter und Winzergenossenschaften zwischen 5.000 und 6.000 Weinen an. Hinzu kamen seit 1982 auch Winzersekte, denen die DLG-Bundesweinprämierung ebenfalls eine Qualitätsplattform bietet.

Mit der wachsenden Popularität und der vielschichtigen Profilierung des deutschen Weins, schaffte die DLG mit Partnern, wie dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), dem Deutschen Weininstitut (DWI) und dem Verein ProRiesling, aufmerksamkeitsstarke Sonderauszeichnungen. Dazu zählt der Bundesehrenpreis des Bundesministeriums, der an die Weingüter aus den verschiedenen Anbauregionen vergeben wird, die in der DLG-Bundesweinprämierung die besten Ergebnisse erzielt haben.

Qualitätsbarometer auch in der Zukunft

Die objektive Bewertung eines Weines erfordert außergewöhnliche Fachkompetenz. Denn das Naturprodukt ist so vielfältig und komplex, wie die Faktoren, die Einfluss nehmen auf seine Qualitätsentwicklung. Weine zu beurteilen, bedeutet auch, die spezifischen Eigenschaften einer Region, der Bodenbeschaffenheit oder der Rebsorten zu kennen. Nur wer diese komplexen Faktoren versteht und über eine fundierte sensorische Schulung verfügt, kann eine faire Qualitätsbeurteilung abgeben. Die Wertigkeit jeder Auszeichnung steht und fällt mit der Professionalität der Prüfer. Mit den Qualitätsprüfungen im Bereich Wein und Sekt zeigen die Weinexperten der DLG seit vielen Jahren Erfahrung und Know-how in dem führenden Wettbewerb Deutschlands. Mit ihren bundesweiten und jährlich stattfindenden Weinprüfungen liefert die DLG heutzutage ein ausgezeichnetes Trendbarometer der deutschen Weinszene.

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Quelle: DLG