Auf den ersten Blick sieht Kerbel (Anthriscus) der Petersilie (Petroselinum crispum) sehr ähnlich. Das aus dem westlichen Teil Asiens stammende Würzkraut hat jedoch zwei- bis dreifach gefiederte Blätter und verströmt einen anisartigen, süßlichen Duft. Genau wie bei der Petersilie gibt es glattblättrige und krausblättrige Sorten, die als Küchenkraut zum Verfeinern von Frühlings- und Kräutersuppen, Fisch, Gemüse, Käse, Rohkost, Eiergerichten und Saucen oder zum Garnieren von Speisen zum Einsatz kommen. Kerbel ist neben Pimpinelle, Schnittlauch, Petersilie, Borretsch, Sauerampfer und Kresse ein typischer Bestandteil für die “Frankfurter Grüne Sauce”. Die kalte Kräutersauce auf Basis von Schmand oder saurer Sahne schmeckt nicht nur am Gründonnerstag zu hartgekochten Eiern und Kartoffeln, sondern auch in der warmen Jahreszeit zu kaltem Fleisch oder Folienkartoffeln.
Für den Eigenbedarf kann Kerbel im Kräutergarten gezogen und von Mai bis November geerntet werden. Die Pflanze stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, muss aber regelmäßig gegossen werden. Im Winter lässt sich das Kraut auf der Fensterbank ziehen. Im gewerblichen Anbau erntet man Kraut und Blätter kurz vor der Blüte. Das Gewürz kommt frisch, getrocknet oder gerebelt in den Handel, wobei beim Trocknen ein Teil der Würzkraft und des Aromas verloren geht.
Nicht nur vom Duft, sondern auch von seinem Geschmack her erinnert Kerbel an Anis oder Fenchel. Die empfindlichen Kerbelblätter sollte man erst kurz vor der Verwendung klein schneiden und nicht in den Speisen mitkochen lassen. Neben seiner feinen Würzkraft für Suppen und Salate schätzt man Kerbel auch als Heilpflanze, denn das Kraut hat blutreinigende und verdauungsfördernde Eigenschaften, ist reich an ätherischen Ölen und Vitamin C. Es soll sogar gegen Hautunreinheiten und frisch aufgelegt bei Insektenstichen helfen.
Quelle: http://www.aid.de