DLG-Testzentrum Lebensmittel bewertet 3.200 Convenience Produkte

Qualitäts-Check Convenience Food in Bad Salzuflen

Die Vereinfachung der Essenszubereitung ist heute weit fortgeschritten. Doch sie alleine ist nicht entscheidend für den Erfolg von Convenience-Produkten. Die Erzeugnisse der „schnellen Küche“ müssen auch die gestiegenen Verbrauchererwartungen in puncto Qualität und Handling erfüllen. Dieser Trend zeichnet sich bei der Internationalen Qualitätsprüfung Convenience Food ab, die das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) jetzt in den Messehallen Bad Salzuflens durchführt. Rund 3.200 Tiefkühlprodukte, Fertiggerichte und Feinkosterzeugnisse von 334 Unternehmen werden dort vier Tage lang von 380 Experten qualitativ untersucht.

„Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Probensteigerung von 15 %“, stellte DLG-Vizepräsident und Leiter des Studienschwerpunktes Fleischtechnologie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Prof. Dr. Achim Stiebing, im Rahmen der Eröffnungsrede fest. Die Erzeugnisse wurden von 334 Herstellern freiwillig zum DLG-Qualitätstest eingesendet. Der Tiefkühlbereich verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr eine Produktsteigerung von 10 %, Fertiggerichte von 20 % und Feinkostprodukte von 21 %. Insgesamt sind 53 ausländische Unternehmen mit 370 Produkten vertreten, sie kommen aus der EU, Schweiz und Japan.

Die Anforderungsprofile an Lebensmittel ändern sich in einem rasanten Tempo, so Prof. Stiebing. Unternehmen müssen auf neue gesellschaftliche Bedürfnisse mit entsprechenden Produktangeboten reagieren. Für diese gelte es, Vertrauen zu wecken, denn dieses sei auch künftig die Basis für Markterfolg. Unternehmen ergänzten deshalb zunehmend die eigene Qualitätssicherung und Kommunikation durch DLG-Medaillen als neutralen, glaubwürdigen Qualitätsbeleg. Für die kommenden Jahre hält Prof. Stiebing ein weiteres Wachstum der DLG-Qualitätsprüfung Convenience-Food für realistisch. „Denn aktuelle Verzehrsbedürfnisse und –trends werden von kaum einer anderen Produktgruppe so schnell umgesetzt wie von Convenience-Produkten.“

Sensorische Qualitätsbewertung

In der DLG-Qualitätsprüfung nimmt die sensorische Bewertung der Convenience-Produkte eine zentrale Rolle ein. Im Mittelpunkt der sensorischen Anforderungen stehen die visuellen (z.B. Farbe, Form), die haptischen (z.B. Konsistenz und Textur), die olfaktorischen (Geruch) und die gustatorischen (Geschmack) Dimensionen. Um das Gesamtergebnis des Produktes zu ermitteln, werden die Ergebnisse der sensorischen Analyse um weitere (Labor-) Untersuchungen ergänzt. Alle Produkte werden in Bad Salzuflen auch einer Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfung unterzogen.

Verpackungsprüfung

Bis zum Jahr 2030 wird mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Dieser demografische Wandel verändert das Konsumverhalten und beeinflusst damit in erheblichem Maße die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Leicht zu handhabende und zu öffnende Verpackungen werden immer wichtiger. Die Nutzerfreundlichkeit wird gerade bei Convenience-Produkten zunehmend zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Aber auch die Gelingsicherheit bei der küchentechnischen Zubereitung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Konsumenten das Produkt wieder kaufen. In den letzten Jahren stellten DLG-Prüfer aber gerade hier Mängel fest, die den Herstellern zur Qualitätsverbesserung mitgeteilt wurden.

Wachstum lässt sich laut Prof. Stiebing nur noch über innovative Produkte oder neue Technologien zur Verlängerung der Haltbarkeit bzw. zur Verkürzung des Garprozesses erzielen. Innovativen Verpackungen, einer immer schnelleren und bequemeren Zubereitung, etwa in der Mikrowelle, kommen dabei auch künftig zentrale Bedeutung zu. „Das machen die zur diesjährigen DLG-Qualitätsprüfung angemeldeten Produkte deutlich“, so Prof. Stiebing abschließend.

Die Testergebnisse der DLG-Qualitätsprüfung Convenience-Food 2011 sind in Kürze abrufbar unter www.dlg.org/lebensmitteltests.html .

Quelle: DLG