In den Wochen vor Ostern werden vielerorts gekochte, gefärbte Eier sowie zahlreiche Süßigkeiten zum Kauf angeboten. Das Hessische Landeslabor überprüft im Rahmen von Routineuntersuchungen diese Lebensmittel auf mögliche Kennzeichnungs- und Hygienemängel. Bis auf wenige Ausnahmen waren die bislang untersuchten Produkte diesbezüglich unauffällig.
Handelsübliche Ostereier überwiegend einwandfrei
Im Landeslabor werden derzeit in einer Untersuchungsreihe 140 Packungen gekochter und gefärbter Eier – insgesamt 1.355 Stück – untersucht. Im Einzelnen wird geprüft, ob die Schale unversehrt ist, ob die Eier durchgegart sind und ob Aussehen, Geruch und Geschmack zu Zweifeln an der Frische Anlass geben oder auf Verderb schließen lassen. Im Zweifel schließt sich eine mikrobiologische Untersuchung auf Salmonellen und auf bestimmte Verderbsorganismen wie Enterobakterien oder Pseudomonaden an.
„Das erfreuliche Zwischenergebnis unserer Untersuchungen ist, dass keines der geprüften Eier mit gesundheitsschädlichen Bakterien belastet war“, teilte der Direktor des Hessischen Landeslabors, Prof. Dr. Hubertus Brunn, in Gießen mit. „Bei 17 Packungen, die wir zur Überprüfung der Haltbarkeit gemäß den Angaben des Herstellers bei Raumtemperatur gelagert haben, waren beginnende oder fortgeschrittene Frischemängel, wie leichter bis deutlicher Altgeruch oder in wenigen Einzelfällen auch fauliger Geruch, zu beanstanden“, sagte der Direktor. „Aber diese Mängel traten in erster Linie bei Eiern mit Schalenrissen auf“, so Brunn. Lediglich bei einem Ei mit Schalendefekten sei Schimmelwachstum festgestellt worden.
Gekochte und gefärbte Eier gehören in den Kühlschrank
Gekochte Eier können dann verderben, wenn eingedrungene Keime wegen unzureichender Erhitzung überleben. Außerdem können beim Abschrecken mit kaltem Wasser Bakterien durch die poröse Schale ins Ei eindringen. Beim Kochen in der Schale entstandene Risse erleichtern es den Keimen zusätzlich, ins Innere vom Ei zu gelangen. Leitungswasser ist nämlich nicht steril. Das Landeslabor empfiehlt daher, gekochte, gefärbte Eier bei Kühlschranktemperatur zu lagern, damit sich möglicherweise eingedrungene Bakterien nicht weiter vermehren können.
Wenn man Eier selbst kochen und färben möchte, sollte man außerdem auf folgende Punkte achten:
- Die Schale der Eier sollte intakt sein.
- Die Eier sollten je nach Größe und Ausgangstemperatur etwa 10 bis 12 Minuten in kochendem Wasser erhitzt werden.
- Wenn die Eier gelagert werden sollen, ist vom Abschrecken abzuraten. Denn abgeschreckte Eier sind bei Raumtemperatur nur wenige Tage haltbar, bei Kühlschranktemperatur auch nur eine bis zwei Wochen. Nicht abgeschreckte Eier halten bei Raumtemperatur jedoch einige Wochen.
Industriell hergestellte, gekochte und gefärbte Eier sind oft besonders gut haltbar, da sie mit einer dichten Lackschicht überzogen sind. Der Farbe werden meist harzähnliche Substanzen beigemischt, die ebenfalls zur Abdichtung führen.
Gute Qualität bei Schokohasen & Co.
Das Hessische Landeslabor hat außerdem 68 Proben von zur Ostersaison angebotenen Schokoladenartikeln und Süßwaren, darunter Schokohasen, gefüllte Schokolade, Pralinen, Süßwaren mit Schokoladenüberzug, Fondant– und Schaumzuckererzeugnisse untersucht. Die Proben stammten sowohl aus dem Handel als auch aus handwerklicher Herstellung.
Die Untersuchung beinhaltete unter anderem die sensorische Überprüfung, eine Überprüfung der Zusammensetzung und der Kennzeichnung, teilweise auch eine Untersuchung auf Farbstoffe und eine Kontrolle der Füllmenge. „Dabei ergab sich – abgesehen von geringfügigen Kennzeichnungsmängeln bei zwei Proben – kein Anlass zur Beanstandung“, freut sich Labordirektor Brunn. „Die Waren erwiesen sich als durchweg von guter Qualität, und die hessischen Verbraucherinnen und Verbraucher können die Produkte unbeschwert genießen“, so Brunn abschließend.
Quelle: Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL)