Alles für den bunten Gemüseeintopf: Selber ernten bei heimischen Bauern

Obst und Gemüse sind gesund und gehören selbstverständlich mehrmals am Tag auf den heimischen Speisezettel. Zusätzlichen Spaß macht es, wenn man weiß, woher das Gemüse stammt und wenn man vielleicht sogar den eigenen Gemüseeintopf selber geerntet hat. Auf einigen Bauernhöfen gibt es dazu Gelegenheit und das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Es spricht viel fürs Obst und Gemüse frisch vom heimischen Anbau. Theo Däxl, Gemüse- und Obstreferent beim Bayerischen Bauernverband, gibt gesundheits- und umweltbewussten Verbrauchern den Rat, verstärkt auf saisonale Produkte und regionale Herkunft zu achten. „Obst und Gemüse schmecken am besten, wenn es gerade Saison hat. Die kurzen Transportwege vom Feld zum Verbraucher entlasten die Umwelt. Frische und hohe Vitamingehalte sind garantiert“, betont Theo Däxl.

Wer noch etwas mehr für die eigene Gesundheit tun möchte, kann sein Obst und Gemüse auf einigen Höfen selber an der frischen Luft ernten. Gerade der Spätsommer und Herbst bieten eine große Vielfalt an verschiedensten Obst- und Gemüsesorten. So wachsen zum Beispiel bei Jürgen Niedermann in Erlangen-Hüttendorf auf 16 Hektar Fläche im Freiland und in Folienhäusern über 30 Gemüsesorten, zudem Kräuter, Äpfel, Birnen, Zwetschgen und verschiedene Beerensorten.

Durch den Anbau in Folienhäusern, die nur Schutz vor Regen bieten und nicht beheizt werden, ernten die Kunden zur Zeit Gurken, Tomaten und Paprika. „So lässt sich den Verbrauchern auch gut vermitteln, dass diese Gemüsesorten gerade Saison haben“, sagt Niedermann. Und einen weiteren Vorteil hat die Selbsternte: „Viele Verbraucher – aus der Stadt, wie vom Land – kennen die Gemüsesorten nicht mehr.

Sie stehen vor einem Radieschenfeld und finden trotz Beschilderung die Radieschen nicht. Früchte werden unreif von den Bäumen gerissen und die Kunden wundern sich, dass zum Beispiel manche Apfelsorten sauer schmecken. Zwetschgen, die weich sind, dafür aber einen wunderbaren Geschmack haben, bleiben hängen“, beobachtet Niedermann und: „Dabei sind es gerade die schrumpeligen Früchte, die Schnapsbrenner wegen ihres kräftigen Aromas verwenden“. Das bedeutet viel „Nachhilfearbeit“ für den Bauern, der immerhin 80 Prozent seiner Feldfrüchte über die Selbsternte verkauft. „Tipps zur Ernte und zur weiteren Verarbeitung daheim gehören einfach dazu“, sagt Niedermann. So könne er Wissen und Wert des heimischen Gemüses vermitteln und dazu zeigen, was Landwirte auf den Feldern leisten würden.

Der Bayerische Bauernverband rät den Verbrauchern, jetzt bei den selbstvermarktenden Bauern und Gärtnern auf den Bauern- und Wochenmärkten oder in den Bauernhofläden frisches, saisonales und regionales Obst und Gemüse einzukaufen. Saison haben derzeit u. a. Kohlgemüse, Kartoffeln, Äpfel, Birnen und Zwetschgen, Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren, Kürbisse, Gelbe Rüben, Rettich und Radieschen.

Adressen regionaler Erzeuger gibt es unter www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.com. Hier lässt sich auch in Erfahrung bringen, auf welchen Bauernhöfen das Selbstpflücken und -ernten möglich ist.

Quelle: Bayerischer Bauernverband