Bauern zahlen für Russland-Boykott

Die Sanktionen zwischen der EU und Russland ziehen immer weitere Kreise. Neben den Landwirten werden an der Grünen Woche Berlin auch Aussteller und Agrarminister Alexander Tkatschjow zu Opfern.

Erstmals seit 1993 fehlt Russland an der internationalen Messe für Land- und Ernährungswirtschaft in Berlin. Für eine ganze Halle mussten andere Aussteller gesucht werden, was nur zum Teil gelungen ist. Deutschland verweigerte dem russischen Agrarminister Alexander Tkatschjow das Einreisevisum, weil er auf der EU-Sanktionsliste steht. Nun kommen weder die offizielle Delegation noch die Aussteller nach Berlin. Die Sanktionen schmerzen nicht nur den Agrarminister in Moskau, auch die deutschen Bauern klagen.

Gemäss dem Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, kostet das Embargo Russlands gegen Lebensmittel aus der Europäischen Union die deutschen Landwirte jedes Jahr fast eine Milliarde Euro. Das Importverbot Russlands sei mitverantwortlich für den Preisverfall bei Milch, Fleisch und Getreide, sagte Rukwied an der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. Der Chef des Deutschen Bauernverbands fordert eine Aufhebung der Sanktionen, sie seien für die schlimme Lage und die tiefen Produzentenpreise vieler Bauern verantwortlich.

Quelle: lid