Wer klimafreundlich essen möchte, sollte saisonales Obst und Gemüse aus der Region kaufen – am besten in Bio-Qualität. Als Faustregel sollten Verbraucher darauf achten, dass mindestens einer der Aspekte erfüllt ist. Das erklärt der Rat für Nachhaltige Entwicklung in der aktuellen Ausgabe seines Online-Einkaufsführers Der Nachhaltige Warenkorb: www.nachhaltiger-warenkorb.de.
Regional oder bio – was ist besser fürs Klima?
Wie umweltfreundlich Gemüse und Obst tatsächlich sind, hängt nicht nur vom Bio-Label ab. Entscheidend für die Klimabilanz ist, wann, wie und wo Lebensmittel erzeugt werden. Auch Bio-Lebensmittel werden immer öfter importiert oder im beheizten Gewächshaus aufgezogen. Das verschlechtert ihre Umweltbilanz deutlich. Am besten schneiden saisonale Tomaten aus der Region ab, egal ob konventionell oder bio. Sie verbrauchen rund 85 Gramm (konventionell) bzw. 35 Gramm (bio) CO2 je Kilogramm. Zum Vergleich: Wachsen Tomaten außerhalb der Saison im beheizten Gewächshaus, verursachen sie mindestens 100-mal so viel CO2-Emmissionen (bio: 9,2 kg ‑ konventionell: 9,3 kg).
Entscheidungshilfen für Verbraucher
Obst und Gemüse, die gerade Erntesaison haben, sind frischer und geschmacksintensiver. Außerdem ist die Energiebilanz besser, da eine energieintensive Lagerung im Kühlhaus ebenso unnötig ist wie lange Transportwege. Kurze Wege, keine Lagerkosten, das macht sich auch im Geldbeutel bemerkbar: Frisch geerntet sind Obst und Gemüse häufig besonders günstig.
Wer Obst und Gemüse in Bio-Qualität kauft, unterstützt den ökologischen Landbau und schont die Umwelt. Bio-Landwirte verwenden unter anderem keine chemischen Pflanzenschutzmittel, wenig Dünger und erhalten die Bodenfruchtbarkeit durch Fruchtfolgen. Lebensmittel zu finden, die alle Kriterien erfüllen, ist häufig schwierig. Als Faustregel für den Einkauf empfiehlt der Nachhaltige Warenkorb: mindestens einer der Faktoren sollte erfüllt sein.
Einkaufstipps für Verbraucher
Saisonkalender zeigen, welche Obst- und Gemüsesorten in Deutschland wann Haupterntezeit haben. Im Mai gibt es Rhabarber, Radieschen, Spinat und Kohlrabi erntefrisch. Viele Bauern bieten zudem ein Gemüsekisten-Abonnement an. So bekommen Verbraucher, ohne lang suchen zu müssen, Produkte, die aus der Region stammen und der Saison entsprechen.
Wer direkt beim Erzeuger kauft, unterstützt zudem die Landwirtschaft vor Ort. Im Bioladen, auf dem Markt oder im Supermarkt gilt: nachfragen, woher das Obst und Gemüse kommt. Auch Regionalsiegel geben Orientierung. Das „Regionalfenster“ kennzeichnet seit 2014 regionale Produkte. Um mit diesem Siegel gekennzeichnet zu werden, müssen die Lebensmittel aus einer klar definierten und nachvollziehbaren Region stammen. Wer Bio-Qualität kaufen möchte, sollte auf das nationale sechseckige Bio-Siegel oder das grüne EU-Bio-Siegel achten.
Der Nachhaltige Warenkorb
Nachhaltig konsumieren ist heute schon möglich: Wie es geht, zeigt der Nachhaltige Warenkorb des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Der Einkaufsführer weist auf nachhaltige Konsumalternativen hin und gibt mit Faustregeln Orientierung für konkrete Konsumentscheidungen aus 16 Themenbereichen, darunter Lebensmittel, Reisen und Mobilität, Wohnen und Bauen, Haushalt und Elektronik, Mode und Kosmetik.
Zudem bietet er Bewertungen von Siegeln und Produktkennzeichnungen. Der Nachhaltige Warenkorb wird jährlich unter wissenschaftlicher Begleitung aktualisiert. Er ist als Broschüre erhältlich und im Internet sowie als kostenlose App für Android, iOS und Windows Phone. www.nachhaltiger-warenkorb.de
Im Internet:
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- iOS (iPhone)
- Windows
- Amazon
Pressekontakt:
Projektbüro „Nachhaltiger Warenkorb“
c/o MediaCompany – Agentur für Kommunikation GmbH
Anna Michalski
Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin
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Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung