ifo Institut erhöht Prognose auf 1,8 Prozent Wachstum

Das ifo Institut hat seine Wachstumsprognose erhöht auf 1,8 Prozent für das laufende Jahr. In der Frühjahrsprognose mit den anderen Instituten zusammen hatte es nur 1,6 Prozent erwartet. „Das erste Vierteljahr lief besser als gedacht. Der seit 2014 anhaltende moderate Aufschwung der deutschen Wirtschaft geht in die zweite Halbzeit. Eine Verlängerung ist möglich“, sagte Timo Wollmershäuser, kommissarischer Leiter des ifo Zentrums für Konjunkturforschung und Befragungen. Im kommenden Jahr dürfte die Rate nur leicht abnehmen auf 1,6 Prozent.

Wollmershäuser erwartet einen Rückgang der Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 6,1 Prozent in diesem und eine Stabilisierung bei 6,1 Prozent im kommenden Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen wird dabei sinken von 2,8 auf 2,7 Millionen und dann 2017 ebenso hoch ausfallen. „Das ist eine Auswirkung der Flüchtlinge, die nach und nach auf den Arbeitsmarkt gelangen“, sagte Wollmershäuser.

Die Zahl der Erwerbstätigen wird in diesem Zeitraum zunehmen von 43,1 über 43,6 auf 43,9 Millionen im Jahre 2017. Der Haushaltsüberschuss des Staates dürfte schrumpfen von 19,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 10,6 Milliarden und 2017 die gleiche Summe erreichen. „Dieser Rückgang ist vor allem auf die Mehrausgaben im Zusammenhang mit der Flüchtlingsmigration zurückzuführen, die wir in diesem Jahr auf 8 Milliarden und im kommenden Jahr 10,7 Milliarden Euro jeweils gegenüber 2015 schätzen“, sagte Wollmershäuser.

Die Inflation wird zunehmen von 0,3 Prozent im vergangenen Jahr über 0,5 Prozent auf 1,5 Prozent im kommenden Jahr. „Damit nähert sich Deutschland der von der Europäischen Zentralbank gesetzten Zielmarke von knapp unter zwei Prozent“, fügte Wollmershäuser hinzu.

Während die Exporte in diesem Jahr nur um 2,9 Prozent wachsen, werden sie im kommenden Jahr zulegen um 4,1 Prozent. Gleichzeitig wird der von der EU-Kommission kritisierte hohe Überschuss in der deutschen Leistungsbilanz (Handel, Dienstleistungen und Übertragungen) weiter zunehmen von 257 über 274,5 auf 286,5 Milliarden Euro. Das entspricht 8,5, dann 8,7 und schließlich 8,8 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung.

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Quelle: ifo Institut