Bauer Willi hat dazugelernt: So planen Sie eine erfolgreiche Kampagne!

  1. Jede Kampagne beginnt damit, dass Sie ein Problem finden. Wenn Sie gerade kein passendes Problem mit Skandal-Marktchancen parat haben, können Sie das auch gerne erfinden.
  2. Das Problem muss allerdings einen kleinen wahren Kern haben, um den herum Sie dann maßlos übertreiben. Siehe auch „Fake-News.“ Wittern Sie eine Verschwörung (z.B.: „böse Konzerne wollen die Weltherrschaft“).
  3. Wichtig ist, dass Sie Mißtrauen gegen „die da oben“ wecken. Je nach Problem sind das Politik, Behörden, Industrie, Wissenschaft oder andere sogenannte Eliten. Sie werden schon jemand finden, der schuld ist. „Die Politik“ ist übrigens der Favorit.
  4. Jetzt erzählen Sie ein moralische Geschichte dazu. Ganz wichtig sind dabei Wut und Empörung. Vermeiden Sie unbedingt eine rationale Debatte! Fakten belasten nur.
  5. Versehen Sie Ihre Kampagne mit emotionsgeladenen Bilder. Was immer gut ankommt sind misshandelte Tiere und wehrlose Kinder.
  6. Verwenden Sie eine einfache Botschaft und eine einfache Sprache! Wiederholen Sie diese Botschaft immer und immer wieder. Irgendwann wird sie geglaubt. Kalkulieren Sie auch einen bewussten Tabu-Bruch mit ein. Das gibt Quote! Korrekt zu sein war gestern.
  7. Arbeiten Sie ein klares Feindbild heraus. Hier bieten sich Minderheiten an. Von denen geht die geringste Gefahr aus. Wichtig: Sie sind die Autorität, die entscheidet, was gut oder böse, richtig oder falsch ist.

Die ersten Schritte sind getan. Um aber wirklich erfolgreich zu sein, sollten Sie sich jetzt um die Kunden kümmern:

  1. Erklären Sie dem Kunden, warum er durch das Problem bedroht wird. Sehr gut funktioniert das mit dem Thema Gesundheit. Klappt eigentlich immer. Erzeugen Sie Angst. Angst motiviert, Angst bewegt.
  2. Machen Sie dem Kunden klar, dass er das Opfer ist! Und nicht nur er, sondern mit ihm ganz viele, („wir da unten“). Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Als Zielgruppe hat sich das gehobene Bürgertum bewährt. Hier ist die höchste Reaktionsquote zu erwarten.
  3. Bieten Sie Protest als Dienstleistung an. „Wir kümmern uns um Dein Problem, du musst selbst nichts mehr tun“. Je nach der Größe des Problems können Sie dann auch den Vertretungsanspruch für die gesamte Gesellschaft („das Volk“) für sich in Anspruch nehmen und so die öffentliche Meinung aktiv verändern.

Wenn Ihnen die obigen 10 Punkte gelungen sind, können Sie nun einen kleinen Betrag für Ihre Leistung einfordern. Oder, falls Sie ein Verein sind, auch die bezahlte Mitgliedschaft. Allerdings ist hier Feingefühl gefragt, denn zu hohe Beträge schrecken ab. (siehe auch „Zielgruppe“) Gut kommen Vergleiche an wie zum Beispiel „Das ist gerade mal so viel wie ein ……… kostet. Das sollte Ihnen die Sache doch wert sein“. Denken Sie immer daran: die Masse macht’s.

Persönlicher Hinweis um juristische Konsequenzen zu vermeiden: Die obige Handlungsanweisung stellt keine Aufforderung dar, so zu handeln, sondern ist eine bewusste ironische Übertreibung.

Euer Bauer Willi

 

PS: Hier noch zwei interessante Links zu dem Thema:

  • NGO Leitfaden: Online Spenden sammeln
  • Campaigning-Guide

Quelle: Bauer Willi

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert