Andere Länder, andere Sitten – das gilt natürlich auch für Weihnachten. Die kommenden Festtage bieten eine gute Gelegenheit, über die Ländergrenzen zu blicken. Wer das ein oder andere Gericht ausprobiert, kann seine Liebsten mit besonderen Köstlichkeiten überraschen.
So kommt in Skandinavien an den Weihnachtstagen „Graved Lachs“ auf den Teller. Früher wurde der Fisch auf der hautfreien Seite mit Beize eingerieben, verpackt und für mehrere Tage in der Erde vergraben. Das erklärt auch den Namen, der übersetzt „eingegrabener Lachs“ bedeutet. Durch die Beize aus grobem Salz, Pfeffer, Dill und Zucker verlor der Fisch an Flüssigkeit und war länger haltbar. Heute wird „Graved Lachs“ in hauchdünnen Scheiben zu Salzkartoffeln und einer Honig-Senf-Soße serviert.
In Finnland zählt der gepökelte Schinken „Joulukinkku“ zu den Weihnachtsklassikern. Er wird mit Erbsen, gekochten Backpflaumen oder Apfelstückchen garniert und mit Kartoffel- und Möhrenauflauf kombiniert. Viele Franzosen essen gerne einen Truthahn mit Maronen, Pasteten, Austern oder Schnecken.
Eine typische isländische Spezialität ist das Schneeflockenbrot, auch „Laufabrauð“ genannt. Aus einfachen Zutaten wie Weizenmehl, etwas Milch, Salz und Backpulver wird ein dünnes Fladenbrot zubereitet, in das kunstvolle Ornamente und Bilder geschnitten werden. Dazu wird traditionell Schinken oder geräuchertes Lamm gegessen.
Zum Nachtisch darf gesündigt werden – beispielsweise mit einem „Christmas Pudding“ aus Großbritannien. Die Süßspeise enthält je nach Rezept Trockenfrüchte, Nüsse, Gewürze, Eier und Fett und muss für mehrere Wochen reifen. Am 25. Dezember wird der Pudding aus seiner Form gestülpt, mit Brandy begossen und flambiert. Dänen genießen den Milchreis „Risalamande“, der am Heiligabend mit einer warmen Kirschsoße und gehackten Mandeln serviert wird. Im Innern ist eine ganze Mandel versteckt, die im kommenden Jahr Glück bringen soll.
Die Spanier naschen an den Festtagen das Nougatkonfekt „Turrón“ und die Franzosen den Buttercremekuchen „Bûche de Noël“, der wie ein Holzscheit geformt ist. Ein leckeres weihnachtliches Getränk ist „Glögg“. Für die skandinavische Variante des Glühweins wird Rotwein mit etwas Zucker, weihnachtlichen Gewürzen und einem Schuss Wodka vermengt und erwärmt. Eine Besonderheit: Vor dem Einschenken kommen Mandeln und Rosinen in die Tasse.
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de