Die Steckrübe galt früher als „Arme-Leute-Essen“ und war nicht besonders beliebt. Seit einigen Jahren ist das Gemüse aber wieder salonfähig und erhält immer mehr Einzug in die Küchen. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) hat die Steckrübe zum Gemüse des Jahres 2017 und 2018 gekürt, um die alte Kulturpflanze in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Denn die Steckrübe ist nicht nur ein Alleskönner in der Küche, sondern auch kalorienarm und gesund.
Botanisch gesehen ist die Steckrübe eine Kreuzung aus Rübsen (/Brassica rapa/) und Gemüsekohl (/Brassica oleracea/). Während des Ersten Weltkrieges ging der Steckrübenwinter 1916/17 in die Geschichte ein, informiert der VEN. Nach einem Komplettausfall der Kartoffelernte waren Nahrungsmittel so knapp, dass die Steckrübe an die Bevölkerung verteilt wurde. Fast alles wurde in diesem Winter auf Basis des einfachen Gemüses zubereitet, sogar Marmelade und Kaffee-Ersatz.
In der heutigen Zeit erlebt die Steckrübe, auch Kohlrübe oder gelbe Rübe genannt, eine Renaissance. Der hohe Zuckergehalt verleiht ihr einen feinen herbsüßlichen Geschmack. Wertvolle Inhaltsstoffe sind unter anderem Vitamin B1, B2 und C und Mineralstoffe wie Kalzium sowie Senföle. Beta-Carotin, die Vorstufe für Vitamin A, gibt dem Fruchtfleisch seine gelbe Farbe. Die Steckrübe kann in der Küche vielseitig verwendet werden. Sie schmeckt nicht nur in deftigen Suppen und Eintöpfen, sondern auch im Pfannkuchen und geraspelt in einem Rohkostsalat.
Ein Steckrübenpüree passt hervorragend zu Fleisch und Fisch. Beim Einkauf sind pralle Rüben mit einer glatten Haut die beste Wahl. Zu groß dürfen die Exemplare nicht sein, da sie ansonsten holzig schmecken. Vor der Zubereitung wird die Rübe gründlich gewaschen und geschält. Zu lange sollte das Gemüse nicht garen, da ein kohliger Geschmack entstehen kann.
Weitere Informationen:
- Faltblatt „Steckrübe“
- Pflanzensteckbrief Steckrübe
- Wiederentdeckte Gemüsearten
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de