Bockshornklee: Gewürz und Heilmittel zugleich

Veröffentlichung honorarfrei bei Link zu: food-monitor.de

Bockshornklee gehört zu den Raritäten in den deutschen Gewürzregalen. Das hat wohl mit seinem ungewöhnlichen bitter-herben Aroma zu tun.

Bockshornklee
Fotolia #194737451 © mirzamlk – Lizenznehmer: food-monitor

Doch richtig angewendet entfaltet Bockshornklee eine ganz besondere Geschmacksnote und eine erstaunliche Heilkraft zudem.

Ein wundersamer Klee, der Bockshornklee

Wird vom Gewürz „Bockshornklee” gesprochen, ist der Samen einer Hülsenfrucht gemeint, die der Luzerne sehr ähnlich ist. Ihr lateinischer Name Trigonella foenum-graecum bedeutet wörtlich übersetzt „griechisches Heu” und weißtdarauf hin, dass die Pflanze ursprünglich vor allem als Tierfutter Verwendung fand. Bockshornklee wächst vom Mittelmeer bis Zentralasien. In Europa finden Sie Bockshornklee heute nördlich der Alpen – obwohl heimisch – eher selten.

Hart und gehaltvoll

Die gelb-bräunlichen Samen der Pflanzen ähneln kleinen Kieselsteinen. Erkennungsmerkmal sind die typischen Längsfurchen an der Seite der kleinen Samen. Die harten Samen lassen sich nur schwer vermahlen. Am einfachsten geht dies mit einer guten Gewürzmühle oder einer elektrischen Kaffee- oder Getreidemühle.

Wer auf das Mahlen verzichten möchte, kann die Samen auch als Pulver kaufen. Allerdings ist das Gewürz vermahlt nur etwa sechs Monate haltbar, dagegen lassen sich die ganzen Samen bis zu drei Jahre aufbewahren. Erhältlich ist sind Samen wie Pulver in gut sortieren Gewürz- und Naturkostläden oder Reformhäusern. Gelegentlich trifft man dort auch auf das getrocknete Kraut, welches in der indischen Küche gern verwendet wird.

Bockshornklee Anrösten – gewusst wie

Ähnlich wie Muskat sollten Sie Bockshornklee-Samen nur in kleinen Mengen zum Würzen verwenden. Allzu schnell übertüncht das Gewürz ein Gericht mit einem allzu bitter-herben Aroma. In Maßen dosiert wertet es dagegen viele Gewürzmischungen, wie zum Beispiel das beliebte Currypulver, auf.

Tipp: Weniger bitter schmecken die Bockshornklee-Samen, wenn Sie sie vor dem Vermahlen kurz einige Sekunden in einer beschichteten Pfanne anrösten. Der Röstvorgang erzeugt einen nussig-aromatischen Geschmack. Doch Vorsicht: Rösten Sie nicht zu lange, sonst wird der Samen noch bitterer.
Am besten Sie verarbeiten nur die Menge, die Sie aktuell benötigen. So erhalten Sie immer optimale Gewürzaromen. Gemahlenen Bockshornklee sollte nicht geröstet werden, da er dadurch im Aroma bitter und stumpf wird.

Gewürz und Heilmittel zugleich

Bockshornklee kulinarisch eingesetzt schmeckt gut zu Lamm, in Kartoffelgerichten, harmoniert aber auch mit Kohl, Bohnen oder anderem Gemüse. Vermahlen im Brotteig und Saucen oder als ganzer Samen in Käse – wohldosiert verleiht er vielen Speisen eine ganz besondere Geschmacksnote. Sein hoher Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen macht das Gewürz zu einem starken Antioxidans. Es wirkt Blut reinigend und stärkt das Immunsystem. Abgekocht als Tee kann es als Gurgellösung bei Rachenentzündungen und Heiserkeit Abhilfe schaffen.

Im Ayurveda wird Bockshornklee zur Regulierung des Blutzuckers und Cholesterinspiegels empfohlen. In den letzten Jahren mehren sich schulmedizinische Studien, die diese Wirkung ebenfalls unterstreichen.

Für Schwangere ist Bockshornkleesamen nicht geeignet, da er zu einem Abort oder einer Fehlgeburt führen kann. Stillende profitieren hingegen von Bockshornklee, weil er die Milchbildung fördert.

Autorin: Maria Hufnagl

Quelle:
LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert