Listerien – wie riskant ist Tiefkühlgemüse?

Tiefkühlprodukte, Lebensmittel eingefroren
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Tiefkühlgemüse, hauptsächlich gefrorener Mais, wird als wahrscheinliche Quelle eines größeren Ausbruchs von Listeria monocytogenes gesehen, bei dem seit 2015 Österreich, Finnland, Dänemark, Schweden und das Vereinigte Königreich betroffen war. Durch den Einsatz der Ganzgenomsequenzierung wurde ein ungarischer multinationaler Hersteller für Tiefkühlgemüse als Verursacher identifiziert [1].

Ende Juni 2018 wurde schließlich die Produktion durch die ungarischen Behörden gestoppt und der Rückruf einzelner Produkte im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes angeordnet. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) hat diesen Vorfall zum Anlass genommen durch ein landesweites Sonderprogramm zur Untersuchung auf Listerien in Tiefkühlgemüse das Gefährdungspotential für die Verbraucher zu überprüfen. Die Untersuchungen fanden am CVUA Stuttgart statt und führten zu erfreulichen Ergebnissen.

Was wurde untersucht?

Im Rahmen des Sonderprogramms 2018 wurden 41 Proben Tiefkühlgemüse (TK-Gemüse), darunter tiefgefrorene Gemüsemischungen (z.B. „Kaisergemüse“) sowie sortenreines TK-Gemüse (z.B. Mais, Karotten, Erbsen), untersucht. Ergänzend dazu wurden Ergebnisse von 40 vergleichbaren, auf Listerien untersuchten Proben „Gemüse- und Gemüseerzeugnisse“ (roh, auch nicht-tiefgekühlt) ab 2010 herangezogen. Da besonders Mais im Zusammenhang mit den jüngsten Erkrankungsfällen steht, ist in Tabelle 1 das Vorhandensein von Mais dargestellt.

Soweit bekannt, stammen die untersuchten Proben größtenteils von deutschen Herstellern. Es waren allerdings auch 2 Produkte des vom Rückruf betroffenen ausländischen Herstellers darunter, jedoch nicht die explizit zurückgerufenen Sorten. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass das Ursprungsland (in dem die Rohware produziert/kultiviert wurde) keineswegs dem des Herstellerlandes (durch das die Ware weiter verarbeitet, verpackt oder in den Verkehr gebracht wurde) entsprechen muss.

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Quelle: CVUA Stuttgart