Saures Aufstoßen – ein typisches Symptom bei Sodbrennen, das viele Leute kennen. Darüber hinaus können Schluck- und Oberbauchbeschwerden, Schmerzen hinter dem Brustbein, Husten oder Heiserkeit sowie in seltenen Fällen Übelkeit und Erbrechen auftreten.
„Beim Sodbrennen kommt es zu einem Rückfluss des sauren Mageninhalts in die Speiseröhre, auch Reflux genannt. Das passiert dann, wenn der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen nicht richtig funktioniert“, erklärt Dr. Annette Neubert, Ernährungswissenschaftlerin im Nestlé Ernährungsstudio. Dafür kann es viele Gründe geben. Wird das Sodbrennen zur Regel, sollten die Ursachen durch einen Arzt geklärt werden.
Mögliche Ursachen für Sodbrennen
Gelegentliches Sodbrennen nach üppigen Mahlzeiten ist eher harmlos und die Ursache dafür oft banal: Der Magen bildet nach einer größeren Mahlzeit viel Säure. Da er zudem prall gefüllt ist, verstärkt sich der Druck auf den oberen Schließmuskel und es kommt zum Rückfluss in die Speiseröhre. Ebenso erhöhen schwer verdauliche Lebensmittel, wie Kohl, hart gekochte Eier oder besonders fettige Speisen aufgrund der längeren Verweildauer im Magen den Druck auf den Schließmuskel.
„Alkohol lässt hingegen den Schließmuskel erschlaffen und fördert, wie Kaffee oder Nikotin, die Magensäureproduktion. Letzteren Effekt haben auch sehr proteinreiche Mahlzeiten, bestimmte Bitterstoffe und manche ätherische Öle“, sagt Dr. Annette Neubert. Aber auch Übergewicht und Dauerstress gehören zu den Ursachen für Sodbrennen. Durch das Übergewicht wird der Magen stärker belastet, wodurch der Schließmuskel nicht mehr richtig schließen kann. Beim Dauerstress können Stresshormone, darunter Cortisol und Adrenalin, zur Verkrampfung des Magens und zu einer gesteigerten Säurebildung führen. Darüber hinaus können neuromuskuläre Erkrankungen, ein Zwerchfellbruch oder bestimmte Medikamente, wie Schmerzmittel, Sodbrennen begünstigen.
Ein Beschwerdetagebuch führen
„Um den Ursachen der Symptome auf die Spur zu kommen, kann ein Beschwerdetagebuch hilfreich sein. In diesem wird unter anderem festgehalten, wann das Sodbrennen auftritt sowie was beziehungsweise wie viel vorher gegessen und getrunken wurde. Auch Stresssituationen oder die Einnahme von Medikamenten werden dokumentiert“, erläutert Dr. Annette Neubert. So lassen sich die Ursachen für das Sodbrennen schneller herausfinden und ein gezieltes Vorgehen kann beginnen. Bei starken und häufigen Beschwerden ist jedoch ein Arztbesuch zwingend erforderlich.
Die richtige Ernährung beugt vor und hilft
Bei leichtem Sodbrennen hilft womöglich bereits eine kleine Ernährungsumstellung. So mindern beispielsweise mehrere kleine Mahlzeiten, über den Tag verteilt, den Druck auf den Schließmuskel – hier haben sich fünf bis sechs Mahlzeiten bewährt. Langsames und nicht zu spätes Essen tragen dazu bei, dass die Mahlzeiten schon vor dem Zubettgehen verdaut sind und die Nahrung im Liegen nicht in die Speiseröhre zurückfließen kann. Außerdem verringert eine leicht erhöhte Position des Oberkörpers beim Schlafen die Gefahr des Refluxes. Da jeder individuell auf bestimmte Lebensmittel reagiert, sollten Speisen, die dem Beschwerdetagebuch nach vermehrt zu Sodbrennen führen, gemieden werden.
Dazu gehören möglicherweise scharfe Speisen, säurehaltige Zitrusfrüchte, Wein, Sprudelwasser und Sekt. Als Durstlöscher eignen sich dagegen stilles Mineral- oder Quellwasser sowie ungesüßter Kamillen-, Kümmel- oder Fencheltee. Zusätzlich versprechen bewährte Hausmittel, wie Mandeln, bei leichtem Sodbrennen Abhilfe. Zerkaut zu einem Brei und portionsweise hinuntergeschluckt, helfen sie, überschüssige Säure zu neutralisieren. Auch Milch oder Naturjogurt können so helfen.
Quelle: Nestlé Ernährungsstudio