Sarkosporidien in Rehfleisch – Kann der Rehbraten krank machen?

An Erbrechen und Durchfall erkrankten zwei Ehepaare in der Jagdsaison 2019 nachdem sie gegartes Rehfleisch verzehrt hatten.

In den rohen Rehfleischproben wies das Zentrallabor für Erkrankungsproben am CVUA Stuttgart und das STUA Aulendorf Diagnostikzentrum massiven Befall mit Sarkosporidienzysten nach.

Das Rehfleisch stammte in einem Fall aus eigener Jagd und wurde im anderen Fall im Einzelhandel erworben. Beide Ehepaare erkrankten 5–6 Stunden nach Verzehr der gegarten Rehschulter beziehungsweise des gebratenen Filets an Erbrechen und Durchfall; nach weiteren 5–6 Stunden verschwanden die Symptome wieder. Zu beiden Erkrankungsfällen wurden rohe Rehfleischproben dem Zentrallabor für Erkrankungsproben am CVUA Stuttgart und dem STUA Aulendorf Diagnostikzentrum zur Untersuchung vorgelegt.

Untersuchungsergebnisse

Die Rehfleischproben wurden im Zentrallabor für Erkrankungsproben am CVUA Stuttgart auf alle in Frage kommenden bakteriellen Lebensmittelinfektions- und Intoxikationserreger [1] untersucht, jedoch ohne Erfolg. Die Idee, auf Parasiten zu untersuchen, hatte zuerst das STUA Aulendorf Diagnostikzentrum. Histologisch wurde in beiden Fällen in den Muskelfleischproben ein massiver Befall mit Sarkosporidienzysten nachgewiesen. Diese Parasitenzysten saßen im Gewebe stellenweise so eng, dass kaum mehr Muskelfasern zu sehen waren (Abb. 1). Die Artbestimmung erfolgte mittels PCR. Im ersten Fall wurde vom Institut für Parasitologie der JLU Gießen die Art Sarcocystis oviformis bestimmt, im zweiten Fall konnte das CVUA Stuttgart die Art Sarcocystis silva bestimmen [2].

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Quelle: CVUA Portal