Junge Blätter der Zitterpappel im Smoothie oder als Sauerkraut.
Wer in diesen Tagen durch den Wald spaziert, kann blühende Zitterpappeln entdecken. Die kätzchenförmigen Blüten, Knospen und Blätter werden in der Küche und in der Naturheilkunde verwendet.
Die Zitterpappel (Populus tremula), auch Espe oder Aspe genannt, gehört zur botanischen Familie der Weidengewächse und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Der Baum ist in lichten Wäldern, in Hecken, am Wegesrand und an Flussufern zu finden. Besonders markant sind die runden, stumpf gezähnten Blätter.
Durch ihren langen, seitlich abgeplatteten Stiel bewegen sie sich schon beim kleinsten Lufthauch. Daher kommt auch die Redewendung „Zittern wie Espenlaub“. Im März und April ist die Zitterpappel gut an ihren männlichen Blütenständen, den grau-braunen hängenden Kätzchen, zu erkennen. Die weiblichen Kätzchen sind grünlich gefärbt und weniger auffällig.
Erst nach der Blüte sprießt das Laubder Zitterpappel. Die jungen, zarten Blätter haben einen bitteren, leicht spargelähnlichen Geschmack. Sie schmecken roh im grünen Smoothie, aber auch gekocht in einer Gemüsesuppe. Durch Milchsäuregärung werden sie zu einer Art Sauerkraut verarbeitet. Die jungen Blüten und Blätter geben Möhrengemüse oder gekochtem Fenchel eine interessante Note. Ältere Blätter werden getrocknet und gemahlen. Das aromatische Pulver wird zum Strecken von Getreidemehlen, zum Andicken von Soßen und als Gewürz verwendet.
Seit der Antike hat die Zitterpappel in der Naturmedizin ihren festen Platz. Rinde, Blätter und Knospen enthalten das Glykosid Salicin. Es wird im Verdauungstrakt zu Salicylsäure umgewandelt, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken kann. So wird ein Tee aus den Knospen bei Harnwegsleiden und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Dazu einen Esslöffel Knospen mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und wenige Minuten ziehen lassen.
Quelle: Heike Kreutz, BZfE