Kann Science Fiction-Literatur Inspirationen für innovative Ansätze in der Forschung zur Nahrungsmittel- und Agrarproduktion liefern?

Experimentelle Kooperation zwischen der Professur für Neuere deutsche Literatur der Universität Potsdam und dem BMBF-Forschungsverbund food4future.

Denken wir in aktuellen technologischen Innovationen umfassend genug, um uns auf die Zukunft vorzubereiten? Dieser Frage werden Wissenschaftler*innen des food4future-Forschungsverbundes mit der Literaturwissenschaftlerin Dr. Natalie Moser von der Universität Potsdam in einer experimentellen interdisziplinären Zusammenarbeit nachgehen und im Sommersemester 2021 mit Germanistikstudent*innen jüngere Zukunftsromane auf Konzepte hinsichtlich der Ernährung und Produktion von Lebensmitteln untersuchen.

Das literaturwissenschaftliche Seminar widmet sich im Detail der Frage, auf welche Weise Zukunftsromane die Themen Ernährung, Versorgung und Nahrungsmittelproduktion behandeln. Wie, wann und wo ernähren sich Figuren in Zukunftsromanen? Welche Speisen und Getränke nehmen sie zu sich und welche (neuen) Nahrungsquellen verwenden sie dabei in welcher Form, z.B. als Pillen, als Brei oder durch Infusion? In welchem Modus – in Gemeinschaft oder alleine – erfolgt dies? Und welche Rolle spielen Handlungen, die die Ernährung und Versorgung der Figuren über das jeweilige Jetzt hinaus gewährleisten?

Basierend auf dem interdisziplinären Austausch über (fiktive) Zukunftsszenarien und die Zukünftigkeit literarischer Ernährungs- und Versorgungsdarstellungen könnten sich möglichweise sogar Ansätze für neue und disruptive Forschungsideen für den Agrifood-Bereich ergeben.Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt food4future entwickelt Innovationen, um auch in Zukunft eine gesunde und ausreichende Ernährung für alle gewährleisten zu können und zukünftige Generationen mit ausreichend gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Salzpflanzen, Makroalgen, Grillen und Quallen werden als Alternativen zu traditionellen Nahrungsquellen erforscht und der städtische Raum in die Lebensmittelproduktion eingeschlossen.

food4future – Nahrung der Zukunft (f4f) (www.food4future.de/de/home)

Neun Verbundpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft unter der Leitung von Prof. Monika Schreiner (Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau, IGZ) arbeiten an der Frage, wie zukünftige Generationen mit ausreichend gesunden Lebensmitteln versorgt werden können und welche Technologien dafür notwendig sind.

Extremszenarien wie „Kein Land“ und „Kein Handel“ und deren Kongruenz in „Novel Society“ helfen dabei in eine Zukunft bis 2050 und darüber hinaus zu denken. Gefördert wird das in der ersten Phase auf fünf Jahre angelegte Verbundprojekt als Teil der Förderlinie »Agrarsysteme der Zukunft« (https://www.agrarsysteme-der-zukunft.de/) mit rund 5,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Pressekontakt von food4future:
Prof. Dr. Monika Schreiner
schreiner@igzev.de
Tel. +49 33701 – 78 304

Julia Vogt, Dr. Babette Regierer
vogt@igzev.deregierer@igzev.de
Tel. +49 33701- 78 251

Pressekontakt von der Universität Potsdam:
Dr. Natalie Moser
natalie.moser@uni-potsdam.de
Tel. +49 33197 – 74 214

Quelle: IGZ