Wo die gelben Bänder wehen … darf man an fremden Bäumen ernten gehen

Veröffentlichung honorarfrei bei Link zu: food-monitor.de
Obst, Äpfel
Foto: waros auf Pixabay

Obstbäume voller Früchte, Sträucher voller Beeren – jeder Garten- und Streuobstwiesenbesitzer freut sich über eine reichliche Ernte.

Doch oft ist es zu viel für den eigenen Haushalt. Und selbst die Vögel schaffen es nicht, alles abzufressen. Schade, wenn das Obst als Fallobst auf dem Boden landet und verdirbt.

Andererseits gibt es viele Menschen ohne Garten, ohne die Möglichkeit Obst frisch von Baum und Strauch zu essen. Wobei es doch besonders lecker ist und so manches Mal besser schmeckt als die Einheitssorten aus dem Supermarkt. Denn häufig stehen auf Wiesen noch Streuobstbäume mit längst vergessenen Sorten.

Damit übrige Früchte nicht verderben, sondern verwertet werden, setzen deutschlandweit immer mehr Bundesländer, Kommunen und Initiativen auf das Ernteprojekt „Gelbes Band“. Sie stellen Obstbaum- und Strauchbesitzern gelbe Bänder zur Verfügung, mit denen diese ihre Bäume und Sträucher markieren. Das ist das Zeichen, dass davon jedermann ohne Rücksprache z. B. Äpfel, Birnen, Kirschen oder Beeren in haushaltsüblichen Mengen pflücken darf. Damit setzen sie ein deutliches Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung.

Im Landkreis Esslingen wurde das Projekt in 2019 eingeführt und 2020 dafür mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“ ausgezeichnet. Von Baden-Württemberg aus hat sich das Projekt inzwischen auch in vielen anderen Bundesländern verbreitet. Landesweit oder auf kommunaler Ebene werden Obstbäume und Sträucher z. B. in Hessen, im Saarland, in Bayern, Rheinland-Pfalz oder Niedersachsen gekennzeichnet. Wer also beim Spaziergang oder auf der Radtour ein gelbes Band sieht, kann ohne weiteres von diesem Baum oder Strauch Früchte pflücken, genießen und ganz nebenbei „vor der Tonne“ retten.

Renate Kessen, www.bzfe.de