Honig gehört zu den Lebensmitteln, die am häufigsten gefälscht werden.
Mit den derzeit gängigen Analysemethoden kann unechter Honig in vielen Fällen nicht sicher entlarvt werden. Daher hat der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) gemeinsam mit dem Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) ein Forschungsprojekt zum Nachweis der Authentizität von Honig gestartet. Ziel ist ein routinetaugliches Analyseverfahren, das die nur in reinem Honig vorkommenden Enzyme und Eiweiße nachweist.
Es gibt viele Wege, Honig zu fälschen. Häufig wird er mit preisgünstigem Zuckersirup gestreckt. Es gibt im Ausland aber auch „Honigfabriken“, die unreifen Honig in industriellem Maßstab konzentrieren und verarbeiten. Pollen können entfernt oder hinzugefügt werden. So entsteht der Eindruck eines natürlichen Honigs. Solche Praktiken sind nach der EU-Honigverordnung nicht erlaubt. Insbesondere extrem günstige Honige stehen in der Kritik, weil von einer geringen Qualität und Fälschungen ausgegangen werden muss.
„Bei der Reifung werden dem Honig von den Bienen besondere, bienentypische Enzyme zugesetzt. In diesem neuen Forschungsprojekt werden Profile dieser natürlichen Enzyme erfasst“, erklärt DBIB-Präsidentin Annette Seehaus-Arnold. Für die Analysen stellen die Imker Blütenhonige von verschiedenen Bienenrassen zur Verfügung.
Auf Basis der großen Probenauswahl wird mit Hilfe der Massenspektrometrie eine umfangreiche Referenzliste der nur in reinem Honig vorkommenden Enzyme erstellt. Anhand dieser Liste können honigverarbeitende Betriebe in Zukunft unechten Honig leichter nachweisen. Das neue Analyseverfahren wird Fälschungen von Honig und deren Import zu Niedrigpreisen erschweren, meint der DBIB. Denn die in naturbelassenem Honig vorkommenden Enzyme und ihre speziellen Marker sind im Industrielabor sehr schwierig nachzubauen.
Weitere Informationen: https://berufsimker.de/
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de