„Berliner Erklärung“ verabschiedet: Europäische Geflügelfleischwirtschaft verpflichtet sich zur Entwicklung einer Nachhaltigkeitscharta

Auf ihrer Generalversammlung am Wochenende in Berlin hat sich die europäische Geflügelfleischwirtschaft (AVEC) dazu verpflichtet, bis Anfang 2022 eine Nachhaltigkeitscharta zu entwickeln. Ziel ist es, Umwelt, Soziales und Wirtschaft im Einklang mit den Zielen des EU Green Deals und der Farm-to-Fork-Strategie weiterzuentwickeln.

„Die kommenden Herausforderungen für unseren Planeten können nicht allein bewältigt werden. Es braucht einen gemeinsamen Ansatz. Aus diesem Grund haben wir uns in der gesamten Produktionskette von der Zucht bis zur Vermarktung verabredet, konkrete Nachhaltigkeitsziele für den Geflügelfleischsektor in der EU zu erarbeiten“, sagt Paul Lopez, Präsident der AVEC. Mit der sogenannten „Berliner Erklärung“ verpflichten sich die AVEC und ihre nationalen Mitgliedsverbände, für eine nachhaltige Zukunft einzutreten.

„Dass wir uns geschlossen als Branche verabreden konnten, ist ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit. Mit der deutschen Delegation haben wir maßgeblich daran mitgewirkt und bekennen uns nachdrücklich zu den Inhalten. Wir werden uns jetzt dafür stark machen, dass die Nachhaltigkeitscharta belastbare Ziele für die europäische Geflügelfleischwirtschaft formuliert“, unterstreicht Paul-Heinz Wesjohann, Vorsitzender des Bundesverbandes der Geflügelschlachtereien. Die Charta soll im Rahmen des EU-Green Deals und der Farm-to-Fork-Strategie einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, in Europa bis 2050 klimaneutral zu werden.

Paul-Heinz Wesjohann zum Ehrenpräsidenten ernannt

Nach vielen Jahrzehnten seines Engagements im Führungsgremium der AVEC hat Paul-Heinz Wesjohann im Rahmen der Generalversammlung in Berlin erklärt, nicht erneut antreten zu wollen. Zuletzt hat sich der 78-Jährige als Vize-Präsident bei der AVEC für eine starke Schlachtgeflügelwirtschaft in Europa eingesetzt. Unter langanhaltendem Applaus der Anwesenden ist er für seine großen Verdienste um die Geflügelwirtschaft zum ersten Ehrenpräsidenten der AVEC berufen worden – ein Novum in der Geschichte des europäischen Dachverbandes, der sich 1966 gegründet hat.

Neu im Führungsgremium der AVEC ist Franz-Josef Rothkötter. Neben den weiteren Vertretern aus Italien, den Niederlanden und Polen ist Rothkötter zum Vize-Präsidenten gewählt worden. Er wolle den offenen und konstruktiven Dialog mit den EU-Institutionen und Politikern fortsetzen, um gute tragfähige Lösungen zu finden, so Rothkötter. Darüber hinaus haben die AVEC-Vertreter Paul Lopez aus Frankreich im Amt als Präsident bestätigt.

Mehr als 200 Gäste in Berlin

Ausrichter der 63. AVEC-Generalversammlung war der Bundesverband der Geflügelschlachtereien (BVG), der unter dem Dach des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) organisiert ist. Insgesamt mehr als 200 Gäste aus der EU haben das Tagungs- und Rahmenprogramm in Berlin mit großem Interesse verfolgt. Neben der einstimmigen Verabschiedung der „Berliner Erklärung“ standen ein intensiver Informations- und Meinungsaustausch im Mittelpunkt der Veranstaltung. So konnten die Delegationen der europäischen Schlachtgeflügelwirtschaft das gemeinsame Verständnis für eine nachhaltige Zukunft erfolgreich schärfen.

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Über die AVEC

Die AVEC ist die Stimme des europäischen Geflügelfleischsektors. Sie vertritt die Branche auf internationaler und EU-Ebene. Im Fokus ihrer Arbeit stehen dabei Tiergesundheit und Tierschutz, Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie Handel und Nachhaltigkeit. Die Mitglieder der AVEC repräsentieren 95% der europäischen Geflügelfleischproduktion. Der Bundesverband der Geflügelschlachtereien (BVG) ist Gründungsmitglied der AVEC. Bereits seit 1966 vertritt der BVG die deutschen Interessen innerhalb des europäischen Dachverbandes der Geflügelfleischwirtschaft.

Quelle: ZDG