Ernährung mit Zucker-Alternativen: Süßer und gesünder?

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Um sich gesund zu ernähren, verzichten immer mehr Menschen auf Zucker. Stattdessen greifen sie auf Lebensmittel mit Süßungsmitteln wie Aspartam oder Xylit zurück. Doch ist das tatsächlich eine gesunde Alternative?

 

Zucker
Foto: jan mesaros auf Pixabay

Zucker macht müde, antriebslos und krank – trotzdem ist er aus der Ernährung kaum noch wegzudenken. Und das, obwohl bereits seit einiger Zeit nachgewiesen ist, dass zu viel Zucker das Risiko für Adipositas, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Zudem schadet er den Zähnen, denn er bietet Karies ein leichtes Spiel.

„Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren möchte, ersetzt den herkömmlichen Haushaltszucker gegen Alternativen oder greift zu Lebensmitteln, die diese enthalten. Diese sind oft um ein Vielfaches süßer und haben entweder deutlich weniger Kalorien oder sind sogar kalorienfrei. Per se gesünder sind sie deswegen jedoch nicht“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER. Vielmehr können sie unangenehme Begleiterscheinungen provozieren und sind oftmals teurer als Haushaltszucker.

Wie gesund ist der Zuckerersatz tatsächlich?

Bisher konnte keine bessere gesundheitsfördernde Wirkung von Süßstoffen gegenüber herkömmlichem Haushaltszucker belegt werden. Jedoch gelten Lebensmittel mit Süßstoffen aufgrund ihrer geringen Kaloriendichte als ideale Option, um Körpergewicht zu verlieren. Oftmals purzeln jedoch nur kurzzeitig die Pfunde.

„Die durch den Zuckerersatz eingesparten Kalorien werden meist durch andere Nahrungsmittel aufgenommen, sodass das Gewicht schnell wieder steigt. Wer eine langfristige Gewichtsreduktion beabsichtigt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen möchte, sollte eine nachhaltige Ernährungsumstellung anstreben“, erklärt Marschall. Insbesondere adipöse Menschen sollten den Zuckerkonsum dauerhaft einschränken. Laut der WHO sollte die maximale Tagesmenge von 25 Gramm möglichst selten überschritten werden. Daher empfiehlt es sich, Zutatenlisten genauer zu betrachten und wenige verarbeitete Lebensmittel zu konsumieren. Außerdem ist zu beachten, dass größere Mengen der Ersatzmittel zu Blähungen und Durchfall führen können.

Welche Zuckeralternativen gibt es?

Zuckeraustauschstoffe:
Natürliche Kohlenhydrate wie Xylit, Erythrit oder Isomalt, auch Zuckeralkohole genannt. Sie enthalten etwas weniger Kalorien als Haushaltszucker und eignen sich besonders gut zum Backen, da sie eine ähnliche Süßkraft haben. Da sie insulinunabhängig verstoffwechselt werden, sind sie für Diabetiker geeignet.

Süßstoffe:
Künstlich hergestellte chemische Verbindungen wie Aspartam oder Saccharin. Sie sind praktisch kalorienfrei, haben eine sehr hohe Süßkraft und werden insulinunabhängig verstoffwechselt. Daher sind sie für Diabetiker geeignet.

Natürliche Süßungsmittel:
Naturprodukte wie Honig, Agavendicksaft oder Zuckerrübensirup. Enthalten nahezu die gleiche Kaloriendichte wie Haushaltszucker. Verfügen lediglich über eine geringe zusätzliche Menge an Mineralstoffen und Vitaminen.

Quelle: BARMER

Kommentar der Redaktion food-monitor

Zu der hier veröffentlichten Meldung erreichte uns untenstehende Stellungnahme, die wir gerne vollständig wiedergeben. Damit verbunden möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass seitens des Süßstoff-Verbandes ein Irrtum vorliegt, wenn er davon schreibt, dass food-monitor den Beitrag verfasst habe. Wie aus unserem Impressum und den Mediadaten eindeutig hervorgeht, ist food-monitor ein Informationsdienst zur Verbreitung von Pressemeldungen Dritter:

„Die in Pressemeldungen und Dokumenten Dritter enthaltenen Tatsachenbehauptungen, Bewertungen oder Meinungen entsprechend nicht der Meinung der Redaktion.“ (Auszug aus unserem Impressum)

Bei unserer redaktionellen Tätigkeit berücksichtigen wir die breite Palette von Industrieverbänden und Unternehmen, Forschung, politischen Institutionen bis hin zu Verbraucherschutzorganisationen. Aus diesem Grund ist auch in der hier vorliegenden Meldung als Quelle die BARMER Versicherung angegeben.

Stellungnahme Süßstoff-Verband

Sehr geehrte Redaktion,

im Namen des Süßstoff-Verbands e.V. möchten wir uns gerne zu Ihrem Beitrag vom 16. Dezember 2021 „Ernährung mit Zucker-Alternativen: Süßer und gesünder?“ auf www.food-monitor.de äußern, in dem Sie Süßstoffe und deren Einfluss auf die Gesundheit thematisieren.

Vorab: Wir freuen uns stets über eine Berichterstattung zum Thema Süßstoffe und unterstützen Ihren Ansatz, Ihre Leser:innen über einen gesunden, ausgewogenen Lebensstil zu informieren. Im Sinne einer aufklärenden Berichterstattung zum Thema Süßstoffe möchten wir jedoch zu einigen Punkten aus Ihrem aktuellen Beitrag Stellung beziehen, die unter wissenschaftlichen Aspekten nicht ganz korrekt dargestellt werden. 

So sprechen Sie in Ihrem Beitrag davon, dass die Verwendung von Süßstoffen an Stelle von Zucker nicht gesünder sei. Die durch Zuckerersatz eingesparten Kalorien würden meist durch andere Nahrungsmittel aufgenommen werden. Korrekt ist: Süßstoffe enthalten keine Kalorien und können daher auch nicht satt machen. Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass sie hungrig machen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Süßstoff weder den Blutzucker- noch den Insulinspiegel beeinflusst – mit Süßstoff versetztes Wasser wirkt im Körper genauso wie reines Wasser.

Weitere Informationen und Quellenangaben zu diesem Thema finden Sie hier:

https://www.suessstoff-verband.info/suessstoff-wissen/faq/heisshunger-auf-suesses/

https://www.suessstoff-verband.info/suessstoff-wissen/haeufige-irrtuemer/suessstoffe-machen-hungrig/

Süßstoffe sind nicht dazu entwickelt worden, um mehr essen zu können. Im Gegenteil: „Süßstoffe können im Rahmen von Gewichtsreduktionsprogrammen sinnvolle Hilfsmittel zur Reduktion der Energieaufnahme darstellen“, stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) fest.

Des Weiteren schreiben Sie, dass größere Mengen der Ersatzmittel zu Blähungen und Durchfall führen können. Die Besorgnis über die Wirkung von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom ist auf Studien zurückzuführen, die nicht den gängigen Gütekriterien einer Studie entsprechen und deshalb nicht auf menschliche Stoffwechselprozesse anwendbar sind. Viele Studien wurden mit Nagetieren durchgeführt, denen im Vergleich zum Menschen extrem hohe Süßstoffmengen verabreicht wurden. Zudem ist das Darmmikrobiom von Nagern nicht mit dem von Menschen gleichzusetzen. Alle Studien, die am Menschen durchgeführt wurden, berücksichtigten nicht die individuelle Gesamtnahrungsaufnahme der Probanden – Veränderungen des Darmmikrobioms im Durchführungszeitraum der Studie sind somit nicht allein auf Süßstoffe zurückzuführen. Aktuelle Studien und Vergleichsarbeiten belegen, dass es keine eindeutigen Beweise für den Einfluss von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom gibt. Dazu gelangt nicht jeder Süßstoff bis in den Darm, viele werden bereits vorher in ihre Bestandteile zerlegt oder schon über die Nieren ausgeschieden.

Weitere Informationen und Quellenangaben zu diesem Thema finden Sie hier:
https://suessstoff-verband.info/suessstoff-wissen/haeufige-irrtuemer/suesstoff-veraendern-die-darmflora/

Weitere Informationen sowie Fragen und Antworten zu den zwölf größten Süßstoff-Mythen finden Sie in unserem angehängten Mythen-Checker. Unter www.suessstoff-verband.de/so-suess-wie-du-tv klärt Ernährungswissenschaftlerin Anja Roth die Mythen auch noch einmal im Videoformat auf.

Sehr gerne stehen wir Ihnen bei künftigen Rückfragen rund um das Thema „Süßstoffe“ zur Verfügung. Fachliche Ansprechpartnerin in unserem Verband sind Frau Diplom-Ökotrophologin Anja Roth (Kontakt: Tel. + 44 (0) 2203 20 8945 und roth@suessstoff-verband.de) sowie Frau Uta Mueller-Carstanjen (Kontakt: +43 (0) 664 515 30 40 und info@suessstoff-verband.at).

Herzliche Grüße aus Bonn

i.A. Carlotta Wehrmann und Marcel Krahe
Süßstoff-Verband e.V.

c/o rheinland relations GmbH
Gottfried-Claren-Straße 5, 53225 Bonn
Tel.: 0228 299753 – 14
Mail: wehrmann@rr-pr.com

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