Portulak: Tausendjähriges Nischenkraut

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Obwohl Portulak in der Schweiz stark in Vergessenheit geraten ist, kann die Gemüsepflanze mit viel Swissness auftrumpfen: Das robuste Salatkraut gedeiht das ganze Jahr über und kommt so fast ganzjährig aus Schweizer Anbau.

Portulak
Foto: ulinne, pixabay

Die Familie der Portulakgewächse umfasst 115 Arten, die weltweit verbreitet sind: Von den überwiegend trockenen Regionen der südlichen Hemisphäre in Afrika, Australien und Südamerika bis hin zu den arktischen Regionen.

Die fast vergessenen Gemüse- und Würzpflanze ist schon seit tausenden von Jahren bekannt – über den genauen Ursprung kann heute allerdings nur noch gemutmasst werden. Bereits 800 v. Chr. wird er in babylonischen Schriften als Heilpflanze erwähnt und so stammt der sogenannte Gemüseportulak vermutlich aus dem westlichen Himalaya, Südrussland und Griechenland. Der sogenannte Winterportulak hingegen stammt vermutlich aus dem pazifischen Nordamerika: An der Westküste Nordamerikas benutzten bereits die Indianer Portulak als Salat und Suppenkraut.

Ganzjähriger Schweizer

Das robuste Gemüse gedeiht das ganze Jahr über: Winterportulak ist nämlich frosthart und kann sogar im Freien überwintern. Angebaut wird er aber grösstenteils im Gewächshaus oder unter Folien. Neben dem Winterportulak gibt es auch den Sommer- oder Gemüseportulak, der aber seltener angebaut und in der wärmeren Jahreszeit im Freiland kultiviert wird.

Zugegeben, die Anbaufläche von Portulak ist in der Schweiz mit rund 3,5 Hektaren verschwindend klein. Weil aber bis zu vier Ernten pro Jahr möglich sind, wirft die kleine Fläche eine Menge von gut 40 Tonnen ab.

Sommergruss im Winter

Auch bekannt als Kubaspinat, Burzelkraut, Tellersalat oder Kreusel hat Portulak von allen Grünpflanzen den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sowie Alpha-Linolsäure. Portulak ist ausserdem reich an Vitamin C und A, wie auch B und B2 sowie Alkaloiden und Flavonoiden. Enthaltenes Zink, Magnesium, Phosphor und Calcium sind zusätzliche Immunsystemstärker und wertvolle Spurenelemente wie Cumarin, Saponin und Schleimstoffe helfen dem gesamten Blut- und Verdauungssystem. Gerade im Herbst und Winter, wenn im Garten kein frisches Gemüse mehr geerntet werden kann, ist Portulak als Vitaminspender besonders willkommen.

Während wildwachsender Portulak in unseren Breitengraden heute als hartnäckiges Unkraut gilt, ist das kräftige und sattgrüne Kraut in kultivierter Form eine Entdeckung für Geniesser. Die Blätter schmecken leicht säuerlich, salzig und nussig – die Blütenknospen können wie Kapern verwendet werden. Portulak mundet roh als Salat, als Suppenzusatz, verleiht Speisen als Würzkraut Pepp und ist gedünstet eine Alternative zu Spinat.

Quelle: lid.ch