Ergebnistelegramm: Regionalität und Tierwohl gehören beim Kauf von Bio-Lebensmitteln zu den wichtigsten Gründen.
38 Prozent der Befragten bekunden im Jahr 2021, häufig (33 Prozent) oder ausschließlich (5 Prozent) Bio-Produkte zu kaufen. Unter den befragten Frauen geben dies 39 Prozent an und unter den Männern mit 36 Prozent ein nur geringfügig kleinerer Anteil.
Im Blick auf die Zukunft schätzen 47 Prozent der Befragten, dass sie häufig (41 Prozent) oder ausschließlich (6 Prozent) Bio-Lebensmittel erwerben werden. Auch in diesem Punkt liegen Frauen und Männer wieder nahezu gleichauf. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) aller Befragten gibt an, derzeit nie Bio-Lebensmittel zu kaufen, und innerhalb dieser Gruppe planen wiederum auch zwei Drittel, in Zukunft keine Bio-Produkte zu erwerben.
Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist bei den Klassikern Eier sowie Gemüse und Obst am größten, gefolgt von Kartoffeln, Milchprodukten sowie Fleisch- und Wurstwaren. Am unteren Ende dieser Rangfolge der Bio-Nachfrage stehen Süßwaren und alkoholische Getränke. 56 bzw. 65 Prozent der Befragten geben jeweils an, diese Bio-Produkte nie zu erwerben bzw. die betreffende Produktkategorie generell nicht zu kaufen.
Gekauft werden die Bio-Produkte am häufigsten im Supermarkt: Allein neun von zehn befragte Bio-Käuferinnen und Käufer nutzen das Bio-Angebot der Supermärkte. Wenngleich der Discounter an zweiter Stelle genannt wird, liegt er mit 71 Prozent deutlich dahinter. Nachfolgend nennen etwa 6 von 10 Befragten auch Bäckereien, Wochenmärkte, Metzgereien und erzeugende Betriebe als Einkaufsorte. Etwa knapp die Hälfte kauft Bio-Produkte im Bio- oder Naturkostladen, etwas geringer ist der Anteil im Drogeriemarkt. Eine stabile kleine Minderheit von weniger als einem Zehntel gibt an, Bio-Produkte im Internet zu kaufen.
Regionale Herkunft, artgerechte Tierhaltung, eine gesunde Ernährung und möglichst naturbelassene Lebensmittel sind mit Zustimmungsraten von jeweils mehr als 90 Prozent die wichtigsten Gründe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln. Als weitere, ebenfalls häufig genannte Gründe äußern die Befragten den Wunsch nach Vermeidung von Pflanzenschutzmittelrückständen, nach Einhaltung von Sozialstandards und fairen Einkommen für die Landwirtschaftsbetriebe sowie nach weniger Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffen. Neben zahlreichen weiteren Gründen sind für die Befragten der persönliche Beitrag zur Erhaltung bzw. Förderung der biologischen Vielfalt und die Sicherheit, Lebensmittel zu kaufen, für deren Herstellung keine gentechnisch veränderten Organismen verwendet werden dürfen, bedeutsam.
Dabei wird das Interesse der Käuferinnen und Käufer an Bio-Lebensmitteln vor allem der eigenen Initiative zugeschrieben (83 Prozent) und im engeren persönlichen Umfeld durch private Kontakte zu anderen Bio-Nutzerinnen und -Nutzern geweckt bzw. bestärkt (63 Prozent). Aber auch ein verändertes Sortiment oder neue Produkte im gewohnten Supermarkt fördern die Neugier (56 Prozent), und zudem sind knapp die Hälfte offen für Beratung und Werbung durch Bio-Läden oder erzeugende Betriebe.
Unter den vier dargebotenen zusammenfassenden Motivbündeln für den Einkauf von Bio-Lebensmitteln wurde von mehr als drei Viertel der Befragten der Aspekt „Umwelt- bzw. Klimaschutz sowie artgerechte Tierhaltung“ als wichtigster oder als zweitwichtigster Grund gewählt. „Gesunde Lebensmittel“ stellen für knapp die Hälfte den wichtigsten oder zweitwichtigsten Aspekt dar. An dritter Stelle liegen „faire Bedingungen bei Produktion und Handel“ mit einem Anteil von 42 Prozent für den wichtigsten oder zweitwichtigsten Kaufgrund. Der Genussfaktor „Geschmack“ steht gegenüber den anderen genannten Aspekten an letzter Stelle und ist nur für rund ein Viertel der Befragten ausschlaggebend.
Vollständige Studie (PDF)
Quelle: BMEL