Zöliakie, parenterale Ernährung und Migrationserfahrung: Drei neue Leitlinien-Apps erleichtern den Arbeitsalltag in der Kinder- und Jugendmedizin 

Mehr Zeit für das Patientengespräch, weniger Durchforsten von unübersichtlichen Leitlinien – darin unterstützen drei neue Webanwendungen Pädiater:innen im Berufsalltag.

Die Stiftung Kindergesundheit hat in Kooperation mit der European Academy of Paediatrics (EAP) medizinische Leitlinien verständlich und nutzerfreundlich in digitale Angebote eingebettet.

Eine Web-App zur parenteralen Ernährung macht Pädiater:innen im stationären und intensivmedizinischen Umfeld und Neonatolog:innen Leitlinien zur parenteralen Ernährung von Früh- und Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen zugänglich. Sie fasst Empfehlungen zu Flüssigkeitsmangement, Energie, Makro- und Mikronährstoffen je nach Alter und Gesundheitszustand strukturiert zusammen und bietet einen digitalen Infusionsplan zur einfachen Berechnung der empfohlenen Verabreichung.

Die Web-App „Caring for migrant children“ erleichtert die Untersuchung von Kindern mit Flucht- oder Migrationserfahrung, in dem sie Pädiater:innen einen „Entscheidungsbaum“ auf Basis aktueller, evidenzbasierter Empfehlungen der European Academy of Paediatrics für die Praxis zur Verfügung stellt.

Die „Zöliakie-App“ unterstützt Kinderärzt:innen und Kindergastroenterolog:innen bei der Diagnose von Zöliakie. Sie basiert auf dem Diagnosealgorithmus der aktuellen ESPGHAN-Richtlinien. Neben der Anleitung der diagnostischen Maßnahmen werden zu jedem diagnostischen Schritt relevante Hintergrundinformationen bereitgestellt.

„Wir wollten eine digitale Anwendung entwickeln, die für Pädiaterinnen und Pädiater eine spürbare Erleichterung im Klinikalltag schafft. Deshalb haben wir besonderes Augenmerk auf eine benutzerfreundliche Anwendung gelegt“, berichtet der Münchner Kinder- und Jugendarzt Professor Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Die Apps liefern wichtige Informationen für die Praxis auf Basis aktueller evidenzbasierter Leitlinien – kostenlos und werbefrei. Ich freue mich, wenn möglichst viele Medizinerinnen und Mediziner dieses Angebot nutzen. Am Ende kommt es den Kindern und ihren Familien zugute, die nach neuesten Standards behandelt werden.“

Auf www.pediatric-guidelines.eu können die Apps ab sofort abgerufen und genutzt werden.

Quelle: Stiftung Kindergesundheit