Falafeln bestehen traditionell aus wenigen Zutaten – Kichererbsen, Zwiebeln, Knoblauch, Koriander, Petersilie und Gewürzen.
Manche Hersteller erfinden die kleinen Bällchen jedoch neu – mit Reis, Sojabohnen und Paniermehl. Auf was beim Einkauf zu achten ist, erklärt die Verbraucherzentrale Bremen.
- Vor dem Kauf die Zutatenliste lesen: Hersteller tricksen mit Zutaten wie Reis, Paniermehl und Sojabohnen
- Falafeln liefern viele Nährstoffe wie Eiweiß, Eisen und Magnesium
- Wer selber anrührt, spart beim Kauf von Pulvermischungen Geld
Egal ob als Snack für zwischendurch, im Wrap, Fladenbrot oder in der Bowl, Falafeln passen immer. Doch geschmacklich und bei den Zutaten gibt es große Unterschiede. Im Marktcheck hat die Verbraucherzentrale Bremen 16 Falafeln unter die Lupe genommen. Darunter sieben Pulvermischungen, sechs Produkte aus dem Kühlregal und drei tiefgekühlte Produkte.
Falafel: Blick auf die Zutatenliste
In der Zutatenliste stehen die Zutaten vorne, deren Anteil im Lebensmittel am größten ist. Bei den meisten Produkten waren dies erwartungsgemäß Kichererbsen, doch die frischen Falafeln einer Bio Eigenmarke nannten Wasser an erster Stelle.
Der Anteil an Kichererbsen bei den zubereiteten Produkten lag im Durchschnitt bei knapp 50 Prozent. Er variierte jedoch stark von nur 21 Prozent bei besagter Bio Eigenmarke bis zu 63 Prozent bei einem Tiefkühlprodukt.
„Wer traditionelle Falafel möchte, achtet am besten auf einen möglichst hohen Kichererbsengehalt und wenig Schnickschnack in der Zutatenliste“, empfiehlt Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Mit Zutaten wie Reis, Bulgur, Weizen- und Paniermehl sowie Hartweizengrieß oder modifizierter Stärke ersetzten acht Hersteller einen Teil der Kichererbsen. Fünf Produkte enthielten Zucchini, zwei Produkte Apfelgranulat oder Apfelmark und ein Produkt Tomaten – Zutaten, die nicht jeder erwartet.
Zusatzstoffe und Aromen – notwendig oder billiges Hilfsmittel?
Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel und Stabilisatoren verwendeten nur vier Hersteller, der Rest kam ohne diese Hilfsmittel aus. Zwei Hersteller halfen beim Geschmack mit natürlichen Aromen nach, die anderen zeigten, dass es auch ohne geht.
Falafel: Nährstoffreiche Ballaststofflieferanten
Falafel enthalten durch die Kichererbsen reichlich Eiweiß, Eisen, Magnesium und B-Vitamine. „Auch Ballaststoffe stecken in den kleinen Hülsenfrüchten. Sie sind gut für die Verdauung, die Darmgesundheit und machen lange satt“, erklärt Annabel Dierks. Wer nicht an die Aufnahme von ausreichend Ballaststoffen gewöhnt ist, kann auf den Verzehr von Kichererbsen mit einer erhöhten Gasbildung im Darm reagieren. Stehen sie jedoch häufiger auf dem Speiseplan, gewöhnen sich die Darmbakterien an die Aufnahme. Gewürze und Kräuter wie beispielsweise Petersilie verbessern die Verdaulichkeit und sind in klassischen Falafeln deshalb unentbehrlich.
Fettige Angelegenheit? Das muss nicht sein
Durch das Vorfrittieren sind fertige Falafeln häufig recht fettreich, doch die Produkte im Marktcheck lagen alle in einem akzeptablen Bereich. Im Durchschnitt enthielten die gefrorenen Produkte knapp 14 Gramm Fett, die frischen Falafel rund acht Gramm und die Pulvermischungen (unzubereitet) rund fünf Gramm Fett in 100 Gramm Falafel. Je nach Zubereitungsart kommt beim Garen der angerührten Pulvermischungen, aber auch beim Erhitzen der anderen Produkte, noch Fett hinzu. „Wer hier Fett und Kilokalorien sparen will, wählt den Backofen oder die Heißluftfritteuse“, rät Annabel Dierks.
Falafel selber anrühren und Geld sparen
Preislich lagen die Falafeln zwischen guten sieben Euro bis fast 16 Euro pro Kilogramm, im Durchschnitt kostete ein Kilogramm knapp zwölf Euro. Die Pulvermischungen sind im Schnitt günstiger als frische Falafeln und Tiefkühlprodukte. Zudem haben sie häufig eine geringere Verpackungsmenge und verbrauchen durch die wegfallende Kühlung und effizienteren Transport weniger Energie.
Noch günstiger ist es, die Falafeln selber zu machen. Dazu einfach getrocknete Kichererbsen in ausreichend Wasser einweichen, gut abspülen und mit gehackten Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie und Koriander fein pürieren. Mit Salz und verschiedenen Gewürzen verfeinern. Die Mischung nicht probieren, da rohe Kichererbsen den Giftstoff Phasin enthalten, der erst beim Erhitzen zerstört wird. Anschließend kleine Kugeln formen und ab in Backofen, Bratpfanne oder Fritteuse.
Quelle: Verbraucherzentrale Bremen