Welche Kosten stecken im Weihnachtsmenu?

Universität Wageningen hat auch Umweltkosten berechnet.

Weihnachtsbraten (Ente)
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Shrimpscocktail, Hummersuppe und Rollbraten – festlich soll das Weihnachtsmenu sein. Und die Gäste sollen ja auch mit etwas Besonderem verwöhnt (und vielleicht auch beeindruckt) werden. Da kommt es ja nicht darauf an, woher die Lebensmittel stammen, ob diese heimisch, importiert, saisonal oder klimafreundlich sind… oder vielleicht doch? Wie viel ein Weihnachtsmenu für acht Personen kostet, wollten niederländische Forschende der Wageningen Universität wissen und haben eingekauft. Zusätzlich zu den Supermarktpreisen berechneten sie aber auch die Umweltpreise – also die wahren Kosten des Menus.

Schon der Shrimpscocktail zur Vorspeise verursacht neben den Supermarktpreisen für die Zutaten in Höhe von 26 Euro weitere drei Euro Umweltkosten. Diese fallen vor allem wegen des in der Schifffahrt eingesetzten Schweröls an. Für den Rollbraten für acht Personen mussten die Forschenden 42 Euro bezahlen. Der wahre Preis jedoch müsste nach ihren Berechnungen 57 Euro betragen – 15 Euro für Landverbrauch, Importfuttermittel, Abholzung von Regenwald für die Erzeugung von Sojabohnen und so weiter. Günstiger wäre ein Hauptgang mit Wildschwein oder Pute.

Beim Dessert – Vanilleeis mit Erdbeeren und Schokolade – schlagen vor allem die hohen Preise für die Nicht-Saisonware Erdbeeren zu Buche. Und auch die Umweltkosten für das importierte Obst und die Schokolade zum Verzieren machen das Dessert besonders teuer.

Insgesamt berechneten die Forschenden für ein Fünf-Gänge-Menu mit Meeresfrüchten zur Vorspeise und Rindfleisch zum Hauptgang Kosten in Höhe von 175 Euro. Ein alternatives vegetarisches Menu hätte inklusive Umweltkosten nur 53,50 Euro gekostet. Das bestand in dem Fall aus Rote-Bete-Carpaccio, einem vegetarischen Beef Wellington, frischem Endiviensalat und Vanilleeis mit gebackenen Apfelstückchen. Der Verzicht auf Fleisch und Import-Erdbeeren, dafür Obst und Gemüse aus heimischem Anbau, saisonal und nachhaltig erzeugt, tragen erheblich dazu bei, die Umweltkosten unseres Weihnachtsmenus zu senken.

Quelle: Renate Kessen, www.bzfe.de