Wie Ostern für Menschen mit Diabetes nicht zur „Schlemmerfalle“ wird

Schokohasen, Ostereier, Gebäck und Co. – schnell verzehrt, hartnäckig auf den Hüften?

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Das Angebot steht seit Wochen verführerisch in den Supermärkten: Schokoladenhasen verschiedener Sorten und eine Vielfalt an Marzipan-, Fondant-, Krokant- und mit Alkohol gefüllte Süßigkeiten sind kaum zu übersehen. Nach der Fastenzeit möchten sich viele Menschen mit süßen und herzhaften Osterspezialitäten etwas gönnen, Kinder freuen sich auf ein gefülltes Osternest. Damit die Osterfeiertage bei Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 nicht zu einer Gewichtszunahme und einem entgleisten Glukosespiegel führen, bietet diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe kostenfrei Rezepte, Checklisten sowie Tipps rund um Ernährung und Bewegung an.

Maßvoller Genuss ist für Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 kein Problem

Wie an allen Feiertagen gilt: Menschen mit Diabetes können unabhängig vom Diabetestyp wie Stoffwechselgesunde grundsätzlich alles essen. Wer jedoch Übergewicht hat, sollte seine Kalorienaufnahme beachten und einer weiteren Gewichtszunahme vorbeugen. Für insulinbehandelte Menschen mit Diabetes ist zudem wichtig, den Glukosespiegel im Blick zu behalten.

Herausforderung Familientreffen: Brunch, Mehrgangmenü, Kaffeetafel

„Bei oft mehreren familiären Einladungen an den Osterfeiertagen kann es eine Herausforderung sein, auf die Ernährung zu achten“, sagt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Locken erst ein üppiger Brunch, dann ein Mittagessen mit mehrgängigem Menü sowie anschließend noch Kaffee und Kuchen, wird der individuelle Kalorienbedarf schnell überschritten. Viele Ostergerichte lassen sich jedoch auch kalorienreduziert zubereiten.

Kalorienfalle Schokoladenei: Kurzer Genuss, hoher Energiegehalt

Doch wie viele Kalorien können schon in einem Schokoladenei stecken und wie viel Aktivität ist notwendig, um die zugeführte Energie wieder abzubauen? Ein Rechenbeispiel zeigt es anschaulich: „Eine 75 Kilogramm schwere Person müsste durchschnittlich wahlweise acht Minuten langsam joggen, knapp 20 Minuten spazieren gehen oder genauso lange mit 10 km/h Radfahren, um den Energiegehalt eines einzigen Cognac-Schokoladen-Eis von 18 Gramm und gut 78 Kalorien zu verbrennen“, erklärt Nicole Mattig-Fabian. Deshalb ist bewusster Genuss weniger Süßigkeiten ratsamer als der Verzehr größerer Mengen.

Gemeinsam draußen unterwegs: Ausdauer verbessern, „Oster-Pfunden“ vorbeugen

An den Osterfeiertagen bieten sich gemeinsam mit Familie und Freunden Aktivitäten wie Spazierengehen, Walken, Wandern oder Radfahren zur Bewegung an. Das muss auch für Kinder nicht langweilig sein: „Ob Ostereiersuche draußen, eine Oster-Schnitzeljagd oder gemeinsam zu einem schönen Ausflugsziel aufbrechen – so lernen schon die Kleinsten spielerisch Freude an Bewegung“, erklärt Nicole Mattig-Fabian.

Nicht nur an Feiertagen: Mindestens 2,5 Stunden Bewegung pro Woche ist ratsam

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mit und ohne Diabetes mellitus mindestens 150 Minuten ausdauerorientierte Bewegung pro Woche, kombiniert mit einem Muskeltraining an mindestens zwei Tagen. Dabei reicht bereits eine mittlere Intensität, bei der noch problemlos eine Unterhaltung möglich ist, also langsames Laufen, zügiges Gehen oder Radfahren. Das senkt die Blutzucker- und Blutdruckwerte und verbessert das Herzkreislauf-System sowie den Fettstoffwechsel. Wer dabei Unterhaltung möchte, kann zum Beispiel den Podcast „Doc2Go“ anhören: Immer 30 Minuten lang gehen jeweils ein Mensch mit Diabetes und ein Arzt beziehungsweise eine Ärztin spazieren und unterhalten sich bei moderatem Tempo über das Diabetesmanagement, Ernährung und Bewegung: https://www.diabetesde.org/doc2go

Ernährungstipps für die Osterfeiertage:

  • Muss es das klassische Osternest sein, überreich gefüllt mit Marzipan-, Fondant-, Krokant- und mit Alkohol gefüllten Süßigkeiten? Falls Sie sich dafür entscheiden, überlegen Sie: wie groß und wie voll soll es sein?
  • Wenn Sie Kinder haben und Besuch erwarten: Sprechen Sie mit den Erwachsenen ab, wie viel Süßes mitgebracht wird. Alkoholhaltige Süßigkeiten sollten für Kinder tabu sein.
  • Selbst Eier kochen und färben macht nicht nur Kindern Freude. Dekorieren Sie die Eier auf einer Schale mit Stroh. Ein Osternest muss nicht mit Süßigkeiten gefüllt sein.
  • Planen Sie beim Ostermenü eine Salatvorspeise ein. Sehen Sie Fleisch und Fisch beim Hauptgericht eher als Ergänzung und essen Sie sich satt an Gemüse.
  • Überlegen Sie: Muss ein Nachtisch sein, wenn Kaffee und Kuchen geplant sind? Planen Sie bei Nachtisch und/oder Kuchen frisches Obst ein.
  • Machen Sie nach dem Essen einen langen Osterspaziergang.

Quelle: diabetes.DE