Gartenprojekte in der Schule: Stoffwechsel von Kindern kann sich verbessern

Wenn Kinder in der Grundschule gärtnern und gemeinsam kochen, können sich verschiedene Stoffwechselparameter wie Blutzuckerspiegel und Cholesterinwerte verbessern.

Gemüsegarten
Foto: Irina_kukuts auf Pixabay

Das hat eine Studie der University of Texas, Austin bestätigt.  Daten von knapp 700 Heranwachsenden mit hohem metabolischem Risiko wurden dafür ausgewertet.

Schulgartenprojekte können dazu führen, dass mehr Obst und Gemüse gegessen wird, da Anbau und Zubereitung für Kinder und Jugendliche erlebbar werden. Aber wirken sich solche Programme auch direkt auf den Stoffwechsel aus? Um diese Frage zu beantworten, haben US-amerikanische Forschende an insgesamt 16 Grundschulen das Projekt „Texas Sprouts“ durchgeführt.

Im Frühjahr wurde ein Garten angelegt und während des gesamten Schuljahrs gemeinsam mit den Kindern gepflegt. Innerhalb von neun Monaten lernten die Jungen und Mädchen viel über Gärtnern, Kochen und gesunde Ernährung – etwa die Zubereitung gesunder Gerichte und zuckerarmer Getränke. Auch die Eltern nahmen an Kochkursen teil. Es waren zum Großteil ärmere Familien hispanischen Ursprungs, die in USA häufig an Fettleibigkeit und damit verbundenen Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes leiden. Bei insgesamt 695 Kindern wurden zu Beginn und Ende des Projekts der Körpermassenindex (BMI) bestimmt und anhand von Blutproben verschiedene Stoffwechselparameter gemessen.

Offenbar hatte das Gartenprojekt positive Auswirkungen auf die Stoffwechselgesundheit der Kinder. So war bei den teilnehmenden Jungen und Mädchen der sogenannte Hämoglobin-A1c-Wert im Vergleich zur Kontrollgruppe um 0,02 Prozent geringer, was für einen geringeren Blutzuckerspiegel spricht. Zudem war das „schlechte Cholesterin“, wie das LDL (Low-density-Lipoprotein) – Cholesterin umgangssprachlich genannt wird, um 6,4 Milligramm pro 100 Milliliter geringer. Es gab keine nachweislichen Effekte auf Blutzucker- und Insulinspiegel oder andere Fette im Blut.

Schulen bieten eine gute Möglichkeit, viele Kinder zu erreichen. Nach den Studienergebnissen wirken sich Garten- und Kochprojekte positiv auf die Ernährung und auch auf den Stoffwechsel aus, ist im Fachblatt „JAMA Network Open“ zu lesen. Der positive Effekt kann auf eine leicht erhöhte Ballaststoffzufuhr zurückgeführt werden, die unter anderem die Sättigung erhöht und die Blutzuckerkontrolle erleichtert. Allerdings sind weitere Studien notwendig, um die Auswirkungen solcher Programme zu untermauern.

In Deutschland gibt es in vielen Schulen Projekte zur Schulgartengestaltung und die Einbindung in den Unterricht. Vorschläge, wie Gartenprojekte und Ernährungsbildung verknüpft werden können, gibt es u.a. auch vom Bundeszentrum für Ernährung: https://www.bzfe.de/bildung/lernort-schule-und-kita/gartenideen-fuer-eine-essbare-schule/

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:


http://jamanetwork.com/article.aspx?doi=10.1001/jamanetworkopen.2022.50375

Broschüre „Lernort Schulgarten – Projektideen aus der Praxis“ https://www.ble-medienservice.de/3910/lernort-schulgarten-projektideen-aus-der-praxis

Broschüre „Schulgarten im Unterricht – Projektideen zum Zeichnen, Messen und Beobachten“ https://www.ble-medienservice.de/3939/schulgarten-im-unterricht-projektideen-zum-zeichnen-messen-und-beobachten