Unterstützung für den heimischen Quinoa-Anbau mit „QUIZ“

BLE betreut das Projekt als Projektträger.

Quinoa
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Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen seines Innovationsprogramms geförderte und kürzlich gestartete Forschungsvorhaben „Züchtung von Quinoa für den Anbau in Deutschland (QUIZ)“ will die Züchtung von Quinoa stärken und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Anbaueignung dieser in Deutschland bisher wenig genutzten Kulturart.

Quinoa, auch Reismelde genannt, ist eine Kulturart, die aus der Andenregion Südamerikas stammt und auch auf leichteren Böden und zu Trockenheit neigenden Standorten angebaut werden kann. Im Ackerbau lässt sich Quinoa gut in Fruchtfolgen integrieren und kann dazu beitragen, die Kulturartenvielfalt auf heimischen Äckern zu erhöhen und die Resilienz unserer Anbausysteme vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Klimakrise zu stärken.

Um Quinoa-Sorten an die klimatischen Bedingungen in Deutschland anzupassen und die Ertragsleistung unter schwankenden Wetterverhältnissen zu stabilisieren, werden im Projekt „QUIZ“ agronomisch bedeutsame Merkmale, sowie Toleranzen und Resistenzen mittels phänotypischer und genotypischer Untersuchungen identifiziert. Ein Merkmal, das dabei besondere Beachtung erfährt, ist die Resistenz gegen Mehltau, eine der bedeutendsten Krankheiten im Anbau von Quinoa unter europäischen Verhältnissen. Weitere wichtige Eigenschaften sind die Tage bis zur Blüte, die Pflanzenarchitektur, das Tausendkorngewicht sowie der Protein- und Saponingehalt als Qualitätsmerkmale. Zur Bestimmung des Saponin- und Proteingehalts im Quinoasamen wird im Projekt ein neues innovatives Hochdurchsatz-Phänotypisierungsverfahren entwickelt.

Etablierung von Quinoa als neue Kulturart in der heimischen Landwirtschaft

Insgesamt wird „QUIZ“ dazu beitragen, das Toleranzpotential der Kulturart Quinoa für die Züchtung zugänglich zu machen. Zudem wird das Methodenportfolio für künftige züchterische Arbeiten erweitert. Im Konsortium arbeiten folgende Institutionen zusammen: das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik der Universität Hohenheim, das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Pflanzenforschung Gatersleben, die Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG sowie die Lifespin GmbH. Unterstützt wird das Konsortium außerdem von Landwirtinnen und Landwirten mit Erfahrungen im Quinoa-Anbau, die ausgewählte Quinoa-Linien auf ihren Betrieben anbauen.

Nutzung der Ernährungsqualität von Quinoa

Das Pseudogetreide ist als sogenanntes „Superfood“ bekannt und gefragt, denn den Samen wird eine hohe ernährungsphysiologische Wertigkeit zugeschrieben, da sie viele Mineralstoffe, Proteine und essentielle Amino- und Fettsäuren enthalten. Zudem kann aus den Samen glutenfreies Mehl hergestellt und zu Brot, Kuchen und Nudeln verarbeitet werden.

Quelle: BLE