Upcycling von Johannisbeertrester

Höhere Wertschöpfung durch Nutzbarmachung hochwertiger Inhaltsstoffe.

Während bei der Herstellung von Apfelsaft mittlerweile eine nahezu vollständige Rohstoffverwertung über die Pektinherstellung erfolgt, werden die Pressrückstände von Frucht- und Gemüsesäften bisher kaum für die menschliche Ernährung genutzt. Die Trester dienen überwiegend zur Düngung, als Tierfutter oder werden ungenutzt verbrannt. Damit gehen auch hochwertige Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe, Lipide, Mineralstoffe und Polyphenole mit ihren antioxidativen, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Wirkungen verloren.

Das hohe Potential und die nachhaltige Nutzung dieser saisonal anfallenden Trester stehen derzeit im Mittelpunkt eines Projekts der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF): Ein Team von WissenschaftlerInnen der Technischen Universitäten Dresden und Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, das Anwendungsspektrum von Johannisbeertrester sowohl durch die gezielte Aufarbeitung des Gesamttresters als auch durch die Isolierung von wertbestimmenden Fraktionen erheblich zu erweitern. So wie sich die Weiterverwendung von Traubentrester aus der Weinherstellung für die Gewinnung von hochpreisigen Produkten wie Traubenkernöl und Traubenkernmehl etabliert hat, soll ein solches Upcycling auch mit dem Trester von Johannisbeeren gelingen.

Die Erkenntnisse dienen im Anschluss zur Übertragung auf weitere Beerentrester, so dass die Möglichkeit einer Zero-Waste-Strategie für die gesamte Beerensaftproduktion besteht.

Zum Projekt des Monats April 2023: https://www.fei-bonn.de/pdm-2023-04

Quelle: FEI