Cannabisanbau ab 2024 legal: 12 Anfänger Tipps für ertragreiche Ernten

Cannabis, eine Pflanze, die lange Zeit kontrovers diskutiert wurde, erlebt heute eine Renaissance nicht nur als Rauchware, sondern ebenso als Nahrungsergänzungsmittel.

Cannabis
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Ihren Bestandteilen werden unter anderem schmerzlindernde, entzündungshemmende, antidepressive, appetitsteigernde und schlafverbessernde Wirkungen zugeschrieben. Der private Anbau von Cannabis in Deutschland wird voraussichtlich ab dem 1. Januar 2024 legal sein. Aber was muss man als Anfänger beim Cannabisanbau alles beachten?

1. Die Rechtslage

Nach dem voraussichtlich ab 2024 in Kraft tretenden Gesetz dürfen Erwachsene ab 18 Jahren bis zu drei Cannabis-Pflanzen zum Eigenkonsum anbauen. Der Anbau muss vor dem Zugriff durch Kinder und Jugendliche geschützt sein. Der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis ist künftig straffrei.

2. Auswahl der richtigen Sorte

Der erste Schritt zum erfolgreichen Cannabisanbau ist die Auswahl der richtigen Cannabissorte. Die besten Cannabissamen für Anfänger sind Indica-Sorten, da sie oft einfacher zu handhaben sind, kompakter wachsen und eine kürzere Blütezeit haben als Sativa-Sorten.

3. Standort und Beleuchtung

Um gesund zu wachsen, benötigt Cannabis viel Licht. Für den Indoor-Anbau sollte man daher in hochwertige LED- oder HPS-Lampen investieren. Gerade in der Wachstumsphase sollten die Pflanzen mindestens 18 Stunden Licht pro Tag bekommen. Beim Übergang in die Blütephase sollte die Beleuchtungszeit dann auf 12 Stunden täglich reduziert werden.

4. Luftzirkulation und Belüftung

Um Schimmelbildung und Krankheiten zu vermeiden, ist es wichtig, für eine gute Luftzirkulation zu sorgen. Hier bietet sich der Einsatz von Ventilatoren an, welche die Luft im Growroom in Bewegung halten. Zusätzlich können Abluftsysteme dabei helfen, die Luft von störenden Gerüchen zu befreien.

5. Auswahl von Topf und Erde

Um Staunässe zu vermeiden, sollten Töpfe mit ausreichender Drainage zum Einsatz kommen. Die beim Cannabisanbau verwendete Erde sollte einen pH-Wert zwischen 6 und 7 aufweisen, um die Bedürfnisse der Pflanze ideal zu erfüllen.

6. Bewässerung und Nährstoffe

Bei der Bewässerung der Cannabispflanzen ist es wichtig, sowohl eine Über- als auch eine Unterwässerung zu vermeiden. Es sollte nur dann gegossen werden, wenn die Erde spürbar trocken ist.

Auch eine gute Nährstoffversorgung ist wichtig, um ertragreiche Pflanzen ohne Mangelerscheinungen zu ziehen. Beim Thema Dünger sollte auf entsprechende Qualitätsprodukte aus einschlägigen Fachgeschäften zurückgegriffen werden, die in der Regel auch eine gute Beratung anbieten.

7. Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Cannabispflanzen bevorzugen Temperaturen zwischen 21 und 29 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 %. Hier lohnt sich die Investition sowohl in ein Thermometer als auch in ein Hygrometer (Feuchtigkeitsmessung), um diese Parameter regelmäßig überwachen und bei Bedarf anpassen zu können.

8. Training und Beschneidung

Unter „Training“ versteht man Techniken wie das Toppen, Beschneiden und Binden von Zweigen. Dies verändert die Form der Pflanze, fördert die Luftzirkulation und bewirkt einen gleichmäßigen Lichteinfall, was eine bessere Entwicklung der Blütenstände zur Folge hat.

9. Schädlingsbekämpfung und Krankheitsprävention

Klassische Schädlinge bei Cannabispflanzen sind Spinnmilben, Blattläuse und Schnecken. Daher sollten die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall überprüft und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Das regelmäßige Säubern der Gartenwerkzeuge und Hände kann zudem diversen Krankheiten der empfindlichen Pflanzen vorbeugen.

10. Geduld

Da die Blütephase von Cannabispflanzen mehrere Wochen dauern kann, erfordert der ertragreiche Cannabisanbau eine gesunde Portion Geduld. Während dieser Phase ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig und sorgfältig zu überwachen.

Mit der Ernte sollte so lange gewartet werden, bis mindestens 70% der kleinen, haarigen Strukturen – auch Trichome genannt – an den Blüten, Blättern und Stängeln der Pflanze milchig oder bernsteinfarben sind. Ansonsten kann es sein, dass nicht das volle Potenzial der Pflanzen ausgeschöpft wird.

11. Ernte und Trocknung

Bei der Ernte sollte man die Pflanzen an den Stängeln schneiden und die Blütenstände vorsichtig von Zweigen und Blättern befreien. Für die Trocknung empfiehlt sich ein dunkler, gut belüfteter Ort, mit kontrollierbarer Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Trocknungszeit variiert je nach Umgebung, aber 7-10 Tage sollten mindestens eingeplant werden.

12. Lagerung

Zur Lagerung des Ernteguts eignen sich luftdicht verschließbare Gläser am besten. Diese sollten an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden und regelmäßig auf Schimmelbefall und Feuchtigkeit überprüft werden.