Neues Wirtschaftscluster in der Ernährungsbranche: Hamburger Food Cluster wird gegründet

Der Senat hat heute die Gründung eines weiteren Wirtschaftsclusters beschlossen. Mit dem neuen Food Cluster sollen die Akteure der Ernährungswirtschaft in Hamburg noch besser vernetzt werden.

Ziel ist es, Handlungs- und Themenfelder der Ernährungsbranche zukünftig gezielt zu unterstützen und in der Entwicklung zu einer nachhaltigen Ernährung intensiver zu begleiten.

Die Wirtschaftsbehörde hatte dazu im Mai 2022 eine Studie vorgestellt, die die Chancen und Potenziale für ein Food Cluster in Hamburg bestätigt hatte. Die Ernährungswirtschaft nimmt mit 123.000 Beschäftigen und rund 4.500 Betrieben einen bedeutenden Platz am Wirtschaftsstandort der Metropolregion Hamburg ein. Gleichzeitig ist bereits seit einigen Jahren ein genereller Umbruch in der Ernährungswirtschaft wahrnehmbar. Dazu trägt auch ein gestiegenes Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher bei. Die Ansprüche an regionale Produktion, Verarbeitung und Herstellungsprozesse von Nahrungsmitteln sind in der Corona Pandemie nochmals gestiegen und lösen einen strukturellen Wandel in der Ernährungsindustrie, im Einzelhandel und in der gesamten Wertschöpfungskette der Ernährungswirtschaft aus. Dies schafft neue Herausforderungen, aber auch Chancen für die Ernährungswirtschaft.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Hamburg bekommt nun ein Food Cluster, welches die Stärken der Akteure in unserer Stadt weiter bündelt und ausbaut. Mit dem Cluster werden wir die Chancen, die in der Veränderung der Ernährungsbranche liegen, noch besser nutzen. Die Ernährungsbranche in Hamburg ist bereits seit jeher breit aufgestellt. Wir decken von der industriellen Produktion, dem Handwerk, dem Handel, der Logistik und der Gastronomie eine große Bandbreite ab. Bei uns gibt es neben den großen weltweit tätigen Lebensmittelunternehmen auch etablierte kleine und mittlere Unternehmen sowie zahlreiche Startups, die an der Versorgung und an Food-Innovationen arbeiten. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir nun mit etablierten Partnern und auch neuen Unternehmen Hamburg gemeinsam zu einem europäischen Ankerplatz der Food-Branche ausbauen.“

Für die zukünftige Arbeit des Food Cluster sollen sechs Zielbilder maßgeblich sein:

  1. Bezahlbare und genussvolle Lebensmittel: Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit sind die Eckpfeiler der Food Branche in Hamburg. Dabei stehen bezahlbare und genussvolle Lebensmittel für alle im Mittelpunkt der Bestrebungen.
  2. Nachhaltige Rahmenbedingungen: Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung nachhaltiger Verpackungen werden zukünftig aktiv adressiert. Durch Ernährungsbildung wird, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, ein breites Verständnis für eine gesunde Lebensweise geschaffen
  3. Zukunftsfähige, innovative Produktion: Durch die Optimierung von Prozessen, durch innovative Produktionsmethoden sowie eine zunehmende Nachhaltigkeit bei der Beschaffung von Rohstoffen wird die Produktion am Standort zunehmend klimaneutraler und nachhaltiger.
  4. Food Hub Hamburg: Der internationale Hafen und das Verteilzentrum für Lebensmittel sind das Tor zur Welt. Der Groß- und Einzelhandel gehören zu den Stärken der Stadt. Das schafft Arbeitsplätze, sichert den Zugang zu Rohmaterial für die Produktion und bietet Wege für Export von Hamburger Produkten.
  5. Hohe Kompetenz „Made in Hamburg“: Als größte Industriestadt Nordeuropas bietet Hamburg Räume für Industrie und Produktion. Die in Hamburg produzierten Produkte und Dienstleistungen stehen für die hohe Kompetenz „Made in Hamburg“.
  6. Vielfalt in der Food Branche: Hamburgs Food Branche ist breit aufgestellt. Produktion, Handwerk, Handel, Logistik sind ihre Stützpfeiler mit der Gastronomie als Abnehmerin.  Eine dezentrale Organisation der Produktion leistet einen Beitrag zur Widerstandsfähigkeit der Food Branche in Hamburg.

Strategische Ausrichtung

Im Rahmen des Clusteraufbaus sind fünf strategische Ausrichtungen identifiziert worden, die das Food Cluster Hamburg umsetzen und erreichen soll:

  1. Positionierung der Hamburger Food-Branche als eine führende europäische Region in Bezug auf deren Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit;
  2. Etablierung einer Kooperationskultur, die den Innovationsoutput steigert, Unternehmensgründungen erleichtert und den Wissenstransfer stimuliert;
  3. Nachhaltige Weiterentwicklung und Sicherstellung der Kompetenzen in für die Hamburger Food-Branche wichtigen Bereichen;
  4. Etablierung optimaler Rahmenbedingungen zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Food-Branche am Standort;
  5. Etablierung von leistungsfähigen und nachhaltigen Clusterstrukturen unter Einbindung existierender Initiativen.

Das Cluster wird durch die neu zu gründende Food Cluster Hamburg GmbH gesteuert, die zu 51 Prozent in städtischer Hand bleibt. 5 Prozent der Gesellschaftsanteile gehen an die Süderelbe AG, was von Beginn an auch die regionale Ausrichtung des neuen Clusters verdeutlicht. 44 Prozent werden durch den foodactive e.V. gehalten, der als Trägerverein fungiert und mit seinen Mitgliedern aus der Unternehmerschaft das neue Cluster komplettiert.

Alle Hamburger Unternehmen aus der Food Branche sind herzlich eingeladen, das Food Cluster aktiv mitzugestalten und sich im zukünftigen Clusterverein zu beteiligen. Nur durch die Zusammenarbeit und mit den Unternehmen gemeinsam können erfolgreich zukünftige Herausforderungen gelöst werden.

Nach dem heutigen Beschluss im Senat sind die nächsten Schritte werden die parlamentarischen Gremien befasst. Nach dem Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft kann die Food Cluster Hamburg GmbH gegründet werden und ihre Arbeit aufnehmen.

Die Studie der BWI zum Cluster-Potenzial:
https://www.hamburg.de/bwi/medien/16204988/2022-05-25-bwi-food-cluster/

Rückfragen der Medien:
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Quelle: Hansestadt Hamburg