CO2-Abbau: EU-Zertifizierungsrahmen soll zur Klimaneutralität beitragen

Zertifizierungsrahmen soll hohe Qualität des CO2-Abbaus sicherstellen und Grünfärberei verhindern.

  • Notwendigkeit, zwischen CO2-Abbau, klimaeffizienter Landwirtschaft und CO2-Speicherung in Produkten zu unterscheiden
  • CO2-Abbau erforderlich zur Ergänzung der obersten Priorität, der Senkung von Treibhausgasemissionen

Das Parlament hat seine Haltung zu einem neuen EU-Zertifizierungsrahmen für technologischen und natürlichen CO2-Abbau festgelegt, um Klimaziele der EU bis 2050 zu erreichen.

Mit 448 Stimmen gegen 65 bei 114 Enthaltungen sprachen sich die Abgeordneten für die Einrichtung eines Systems aus, durch das die EU die CO2-Entnahme erheblich besser quantifizieren, überwachen und überprüfen können wird. Das System soll dazu beitragen, den CO2-Abbau zu erhöhen, Vertrauen bei Interessenvertretern und der Industrie aufzubauen und Grünfärberei entgegenzuwirken.

Die Abgeordneten betonen, dass das System internationalen Standards entsprechen muss und dass ein „EU-Register“ eingerichtet werden muss, um Transparenz zu gewährleisten, der Öffentlichkeit Informationen zur Verfügung zu stellen und das Risiko von Betrug und Doppelzählung von CO2-Entnahmen zu vermeiden.

Sie sehen auch die Notwendigkeit, zwischen den Definitionen, den Qualitätskriterien und den Regeln für den CO2-Abbau, die klimaeffiziente Landwirtschaft („carbon farming“) und die CO2-Speicherung in Produkten aufgrund ihrer Unterschiede und ihrer Umweltauswirkungen zu unterscheiden.

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Zitat

Nach der Abstimmung sagte die Berichterstatterin Lídia Pereira (EVP, PT): „Wir stehen beim Klimawandel jetzt an einem Punkt, wo es nicht mehr reicht, nur Emissionen zu reduzieren. Wir müssen auch Kohlenstoff abbauen. Mit diesem neuen Instrument können wir einen Markt regulieren, der von Grünfärberei, Unklarheit und Misstrauen geprägt ist. Die Zertifizierung hilft, private Investitionen in Projekte zum CO2-Abbau zu lenken. Das bringt uns beim Klimaschutz weiter und stärkt Europas Vorreiterrolle in diesem Bereich.“

Nächste Schritte

Das Parlament ist nun bereit, die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten aufzunehmen.

Hintergrund

Im April 2023 nahm das Parlament eine Entschließung zu nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen an, in der es heißt, dass die EU zwar stets raschen und vorhersehbaren Emissionsminderungen Vorrang einräumen muss, der CO2-Abbau jedoch eine wachsende Rolle spielen muss, um die Klimaziele der EU bis 2050 zu erreichen und die Emissionen auszugleichen, die nicht beseitigt werden können.

Diese Gesetzgebung entspricht den Erwartungen der Bürger in Bezug auf den Klimawandel und die Umwelt, wie sie in Vorschlag 1(5) der Schlussfolgerungen der Konferenz zur Zukunft Europas zum Ausdruck kommen, in denen die Einführung einer „Zertifizierung des Kohlenstoffabbaus auf der Grundlage einer soliden, soliden und transparenten Kohlenstoffbuchhaltung“ gefordert wird.

Quelle: EU Parlament