Die Weihnachtszeit ist in Sachen Ernährung nicht gerade besonders gesund.
Plätzchen, fettiger Braten und Glühwein sorgen dafür, dass die Waage nach den Feiertagen oft mehr anzeigt als zuvor. Dabei lassen sich die ärgerlichen Weihnachtspfunde vermeiden, ohne auf Genuss zu verzichten.
Genuss ist Balsam für die Seele
Zu Weihnachten gehört geselliges Beisammensein im Familien- und Freundeskreis, gepaart mit üppigem Festessen und leckerer Weihnachtsbäckerei für viele einfach dazu. So kennen und lieben wir es. Die Reue kommt dann oft nach den Feiertagen, wenn sich die Weihnachtsschlemmerei am Umfang von Bauch und Hüfte bemerkbar macht.
„Man muss nicht gleich auf geliebte Weihnachtsrituale und gutes Essen verzichten, um die gefürchtete Gewichtszunahme zu verhindern. Im Gegenteil: Weihnachten ist auch Balsam für unsere Seele. Geselligkeit macht glücklich, Rituale beruhigen und gemeinsamer Genus verbindet“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER. Deshalb wäre es falsch, an Weihnachten am Genuss zu sparen. Das ist auch gar nicht notwendig, denn es gibt viele Tipps und Rezepte für ein leckeres, festliches und zugleich gesundes Weihnachtsmahl. Und auch die Weihnachtsbäckerei muss nicht zu kurz kommen. Ohnehin ist es kein Problem, sich an den Weihnachtstagen etwas zu gönnen, wenn man ansonsten auf gesundes und vollwertiges Essen achtet.
Köstlich und gesund kochen
Köstlich und gesund an Weihnachten zu kochen, ist gar nicht so schwer. Eine zentrale Rolle für eine gesunde Ernährung spielen frisches Obst und Gemüse. Je bunter die verschiedenen Sorten, desto besser. Dabei sollte das Gemüse nicht völlig verkocht in Form fader Erbsen und Möhren nur als Alibi neben dem Fleisch den Tellerrand zieren. Gemüse kann man frisch, lecker und farbenfroh beispielsweise im Wok oder in der Pfanne knackig kurz anbraten. Auch eine frische Pilzpfanne schmeckt lecker. „Gewürze zum Abrunden leckerer Gemüsegerichte gibt es genug. Dazu zählen Curry und italienische oder heimische Kräuter. Curcuma und Knoblauch wirken antientzündlich, Chili ist gut für den Stoffwechsel, Rosmarin hat eine beruhigende Wirkung und Petersilie fängt die sogenannten freien Radikalen ein“, so Marschall.
Richtig zubereitet fällt es dann gar nicht mehr auf, dass man etwas Gesundes isst und davon gern auch etwas mehr. Dafür kann die Portion Fleisch etwas kleiner ausfallen und man wird trotzdem satt. Eine sehr gute Alternative ist auch Fisch statt Fleisch. Wenn man die Braten- oder Fischsauce statt mit Sahne mit Gemüsebrühe abschmeckt, spart man außerdem weitere Kalorien. Zum Nachtisch eignet sich frisches Obst, gern auch in Joghurt passiert.
Gesunde Plätzchen an Weihnachten
Zur Weihnachtszeit gehört auch köstliches Weihnachtsgebäck. Auch darauf braucht man nicht zu verzichten. In Zimtsternen, Anisplätzchen oder Lebkuchen stecken gesunde Weihnachtsgewürze. Auch Nüsse, Trockenfrüchte oder Haferflocken sind als Zutaten für Plätzchen sehr gut geeignet. Etwa ein Drittel weniger Zucker als im Rezept angegeben schadet dem Geschmack zudem meist nicht. „Nüsse enthalten gesunde Fettsäuren und Eiweiße und haben einen positiven Effekt auf den Stoffwechsel. Zimt kann den Kreislauf und die Durchblutung anregen, Anis hat eine schleimlösende Wirkung. Kardamom wiederum ist gut für den Magen. Allerdings sollte man es mit dem Würzen auch nicht übertreiben. Jeweils eine Messerspitze ist gut, in rauen Mengen können die meisten Gewürze wiederum gesundheitsschädlich sein“, betont Marschall.
Mit Blick auf die Weihnachtspfunde weniger geeignet sind Rezepte mit Marzipan, Alkohol, süßer Marmeladen- oder Cremefüllung oder Schokoladenüberzug. Außerdem sollte man den prall gefüllten Teller mit Plätzchen und Süßigkeiten nicht den ganzen Tag auf dem Tisch stehen lassen. Das verleitet zu sehr zum ständigen Naschen. Lebkuchen und Stollen besser in kleine Stücke schneiden. Das hat den Effekt, dass man öfter zugreifen muss und sich schneller zufrieden gibt beziehungsweise mit dem Essen aufhört. Wer es dann noch schafft, dass ein oder andere Glas Wein oder Glühwein weniger zu trinken, kann das Weihnachtsfest unbeschwert genießen. Ohne schlechtes Gewissen beim Gedanken an die Anzeige auf seiner Waage.
Übrigens: Wer mag, kann sich bei einem Spaziergang mit der Familie gemeinsam Gedanken darübermachen, ob das neue Jahr nicht auch eine gute Gelegenheit ist, wieder mehr Bewegung in den Alltag zu bringen.
Quelle: BARMER