WWF: Reformstau auf dem Acker

Agrarpolitischer Bericht der Bundesregierung: Özdemir braucht mehr Rückenwind.

Das Bundeskabinett hat heute (08.11.2023) den Agrarpolitischen Bericht der Bundesregierung verabschiedet. Hierzu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik bei der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland:

„Die Landwirtschaft in Deutschland befindet sich im Wandel, das bestätigt der aktuelle Agrarpolitische Bericht. In vielen Bereichen – ob bei der Anzahl der Betriebe, den Arbeitskräften, der Artenvielfalt oder der Tierhaltung – zeigt der Trend nach unten. Dieser Wandel zwingt die Agrarpolitik zu einer echten Reformpolitik. Aber es herrscht überwiegend Stillstand.

Es braucht endlich konkrete Fortschritte. Ob die Bio-Strategie 2030, Anpassungen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), ein zukunftsweisendes Düngerecht mit transparenten Bilanzierungsvorschriften, zeitgemäße Regelungen für Pestizide oder eine verlässliche Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung – die Liste der offenen Vorhaben ist lang. Bundesminister Özdemir braucht mehr Rückenwind.

Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) hatte 2021 einen guten gemeinsamen Anfang gemacht, Gräben geschlossen. Diesen gemeinsamen gestaltenden Willen braucht es jetzt innerhalb der Bundesregierung. Und Bund und Länder dürfen sich nicht als Konkurrenten begreifen, zum Beispiel bei der Ausgestaltung von Naturschutzmaßnahmen in der GAP. Egoismen sind der größte Feind für eine nachhaltige Agrar-Reformpolitik. Nur gemeinsam kann den Klima-, Biodiversitäts- und Ernährungskrisen wirksam entgegengetreten werden.“

Weitere Informationen:
Wiebke Elbe, Pressestelle WWF
Tel.: 030-311 777 219, wiebke.elbe@wwf.de

Quelle: WWF